Mittwoch, 15. Oktober 2014

Hauswurz



Aus dem schönen Eifel-Örtchen Monreal hätte ich Euch dutzendweise malerische Fachwerkhäuser mitbringen können oder eine romantische Burgruine, sogar mit Wildwasser können die Monrealer aufwarten. Aber nein, ich habe mich für eine Betonkugel entschieden. Eine moosbewachsene Betonkugel auf einer Hausmauer, davor wächst klein und fein Hauswurz. Seit grauer Vorzeit galt die Hauswurz (Sempervivum tectorum) sowohl als Heilpflanze, als auch als Mysterienpflanze. Sie war nämlich dem mächtigen Gott Donar (Thor) geweiht. Um Donar milde zu stimmen und so ihre Häuser vor seinem gefährlichen Blitzschlag zu schützen, pflanzten die Menschen Hauswurz auf ihre Hausdächer. Karl der Große verlangte sogar ausdrücklich, dass jeder Bauer die Hauswurz als Blitzableiter auf sein Dach pflanzen sollte. Aber auch in der Volksmedizin wurde von altersher die medizinische Wirkung der Hauswurz hoch gelobt. Denn sie sollte gegen Entzündungen, Geschwüren, Ruhr und Durchfall, aber auch bei Wurmerkrankungen helfen. Die Bezeichnung Sempervivum bedeutet "immerlebend", womit so die wichtigste Eigenschaft dieser Pflanze erklärt ist. Die Hauswurz ist eine äußerst robuste Pflanze. Es heißt, je karger die Standortbedingungen, desto kompakter, farbiger und insgesamt schöner die Hauswurz. So wird auch verständlich, warum sie wie hier auf der Mauer zwischen dem Sternchenmoos ein ideales Zuhause gefunden hat.

"Mittwochs mag ich" gesammelte Werke bei Frollein Pfau!

9 Kommentare:

  1. Liebe Frau Frieda, ja, früher gehörte die Pflanze zu jedem Haus, auch bei uns in Badisch Sibirien, wo ich herkomme.- leider hat meinen schönen Kranz mit Hauswurz die Amsel total zerpflückt auf der Suche nach Insekten. Mal schauen, was sich da noch retten lässt. Er war öfter auf Blogfotos im Hintergrund zu sehen...
    LG
    Astrid
    Montreal ist übrigens einer der schönsten Orte in der kargen Eifel....

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  2. Ja, so eine Hauswurz ist was Feines. Aber als Blitzableiter.... hmmm... die Altvorderen hatten so manchen Aberglauben ;).
    LG aus dem Norden

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  3. wunderschöne Fotos ;-))) ich mag Hauswurz und genau dieser, den Du zeigst, lebt bei uns auf einem Dachziegel unter sehr kargen Bedingungen (zeige ihn gerade in meinem Header im Drosselgarten)
    dankeschön für die interessante Info

    Liebe Grüße schickt Dir Traudi

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  4. Hauswurz mag ich sehr gerne. Und hin und wieder sieht man noch alte Häuser, auf deren Dächern Hauswurzen wachsen - meistens sinds unbewohnte, verwunschene Häuschen.

    Alles Liebe Babsy

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  5. Die Hauswurz hatte ich auch früher auch. Im Topf. Eine sehr dankbare Pflanze. Jetzt mit Haus und Garten habe ich keine. Hmmm, warum eigentlich nicht? Die muß wieder her ;). Liebe Grüße, Sabine

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  6. Das ist ja interessant mit der Verordnung den Hauswurz als Blitzableiter auf den Dächern zu pflanzen!
    Liebe Grüsse
    Sarah

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  7. ...sehr schöne Fotos, liebe Nicole,
    die Natur nimmt dem Beton die Härte...gefällt mir gut,

    lieber Gruß Birgitt

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  8. Der olle Kar....l!!! Ob es was genutzt hat????
    Ich finde solche alten Geschichten jedenfalls immer sehr interessant. Und Hauswurz mag ich auch gerne. Deine Bilder sind schön. So eine Betonkugel würde mir im Garten auch gut gefallen :o)
    Liebe Grüße, Elke

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  9. Ach nee, weg ist mein Kommentar. also nochmal von vorn :o/

    Liebe Nicole,
    WARNUNG vor Hauswurzen!
    Sie sehen hübsch und harmlos aus und doch sollte man sich vor ihnen in Acht nehmen!!!
    Sind die Hauswurze erst einmal auf meinem Balkon beheimatet, kann ich ihn nicht mehr betreten...
    Hauswurze dienten nämlich keineswegs nur als Blitzableiter, sondern im Mittelalter auch als Schutz vor ... Hexen.
    Herzlicher
    Claudiagruß <;o)

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