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Sonntag, 5. Januar 2014
Stunde der Wintervögel
"Wollen wir gleich mal in den Garten gehen und die Vögel zählen?", aufmuntert blicke ich in die Frühstücksrunde. Mein Kleiner zuckt mit den Schultern und meint: "Ich wollte doch gleich malen!". "Aber heute ist vom Nabu wieder die Stunde der Wintervögel. Erst zählen wir und dann tragen wir unsere Ergebnisse per Internet ein.". Mein Großer blickt durchs Fenster nach draußen und sieht ein paar Tauben, die schon mit ihrem Hochzeitstanz beschäftigt sind. "Guck mal, Mama! Die meinen es ist Frühling!". "Es sieht ja auch nach Frühling aus." ergänzt meint Göttergatte. "Und es fühlt sich so an!", füge ich hinzu, "Ach, die armen Tauben! Wenn jetzt nochmal der Winter kommt ist alles hin." "Gut so!", brummelt mein Göttergatte, "Doofe Tauben, scheißen alles voll!". Unser Frühstück ist beendet und wir treten ans Fenster (mein Kleiner will einfach nicht seinen Schlafanzug ausziehen). Am Futterhäuschen schwirren ein paar Blaumeisen, Kohlmeisen und Tannenmeisen herum. Da kommt ein Rotkehlchen dazu. Was ist das denn für ein Vogel? Oh, ein Kernbeißer. In der großen Zeder sitzen ein paar Krähen und Elstern. Von weitem hört man durch den Fensterspalt einen Eichelhärer. Ein paar vorwitzige Spatzen hüpfen durchs Gebüsch. "Da ist ein Kaninchen!", erspäht mein Kleiner. "Heute zählen wir nur Vögel.", erinnere ich und rufe selbst, "Und ein Eichhörnchen!". Nach einer Weile stehe ich alleine am Fenster, nur Julie sitzt neben mir und wartet darauf, dass ich was mit ihr unternehme. "Komm! Wir gehen in den Garten!". Und ganz anders als die Jungs, gefällt ihr der Vorschlag ausgezeichnet. Sie hüpft und springt vor mir her. Vor lauter Schreck fliegt die Vogelschar erstmal auf und davon. Wir gehen durch den sonnigen Garten und genießen die frische Luft. Es fühlt sich tatsächlich nach Frühling an. Still ist es im Garten, nur Vogelgezwitscher und die Kirchenglocke sind zu hören. Ich blicke nach oben und traue meinen Augen nicht. Das Vogelhäuschen in der großen Kiefer wird gerade von einer Kohlmeise in Augenschein genommen. Also, doch Frühling!?
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