Sonntag, 3. April 2022

Heimatgeschichte(n) - Rittergut Haus Heideck (oder "Die Schnapsbrennerei!")


Der ehemals bedeutsamer Rittersitz wird im Jahre 1301 erstmals als kurkölnisches Lehen urkundlich erwähnt. Der damalige erste Besitzer des kurkölsches Ritterlehen ist Johannes von Moers (gestorben 1431). Um 1480 wird das Rittergut an Dietrich von Eyll belehnt, dessen Zweig der Familie auch das Haus Eyll besitzt. Das Adelsgeschlecht von Eyll bleibt zwei Jahrhunderte im Besitz von Haus Heideck. Im Jahre 1683 erhält Magdalena Sophia Baronin von Mämster zu Surenberg (wahrscheinlich Magdalena Sophia von Raesfeld, Tochter von Hendrik van Raesfeld, Heer van Ehze, Schulenborch und Margarethe Elisabeth van Eyll, 1657-1704) das Rittergut Haus Heideck als Lehen. 1696 geht das Rittergut an Edmund Freiherr von Leerodt über und so bleibt das Haus Heideck ein Jahrhundert lang im Besitz der Familie von Leerodt. Doch dann kommt die Wende für das alte Rittergut, denn im Jahr 1875 erwirbt es die Familie Struken, die bis heute das Anwesen landwirtschaftlich nutzt, und installiert im linken Gebäudeteil eine Schnapsbrennerei. Weit über die Grenzen unserer Region hinaus wird die Marke "Rittergut Haus Heideck" bekannt, denn um den Absatz zu steigern nimmt die Distelle an mehreren Ausstellungen in der ganzen Welt teil. So gewinnt der damals bekannte Doppelkorn "Reichsperlen" u.a. eine Goldmedaile in Kairo oder geht im Jahre 1885 auf einer Wanderausstellung in Köln als Champion hervor. Im Jahr 1948 wird die Schnapsbrennerei still gelegt.

Übrigens: Die komplette Brennerei-Anlage, um 1880 erstellt, ist noch heute im Originalzustand erhalten. Schon von weitem kann man den hohen alten Ziegel-Schornstein erkennen, doch ist aus Sicherheitsgründen eine Besichtigung leider nicht möglich. Auch der wuchtige, viereckige Wachtturm neben dem Wohngebäude ist noch gut erhalten, was man vom restlichen Hof augenscheinlich nicht sagen kann. Die Wallgräben rund um das Rittergut, einstmals neun bis zwölf Meter breit und 1,80 Meter tief, sind teilweise verlandet, doch versorgt die Heidecker Ley den alten Graben noch an einigen Stellen mit Wasser.



Verlinkt: "Unser Jahresprojekt" von Andrea, *Natur-Donnerstag* von Elke, "Niwobo sucht..." von Nicole

14 Kommentare:

  1. Wieder herrliche Naturfotos und eine tolle Hintergrundinformationen dazu. Das mag ich, vielen Dank dafür.
    Liebe Grüße,
    Claudia

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  2. Liebe Nicole,
    ich schließe mich meiner Vorgängerin an, wirklich tolle Bilder und die Info dazu. Einen schönen Sonntag... Herzlichst Kirsten

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  3. Oh, so Geschichten liebe ich einfach! Und die schönsten Fotos dazu!
    Trutzig kommt das Anwesen noch heute rüber!
    Und so schade, dass sie, wie viele andere, ihre Lizenz aufgegeben haben nach dem Krieg. Oft scheiterte es am Material, am Personal und man glaubte, es wäre unnötig, darin zu investieren. Die wenigen Höfe, (zumindest im Sauerland) welche noch brennen dürfen (man muss immer "dranbleiben" um die Kizens zu behalten) machen feine Brände und vermarkten sie direkt im Hofladen. Etwas Besonderes.
    Danke Dir wieder für die schöne Heimatgeschichte.
    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag
    Nina

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  4. Herrlichste Fotos und eine spannende Geschichte, liebe Nicole, die echt Lust machen, auch in der Umgebung loszuziehen, um besondere Orte zu finden und zu erkunden. Aber heute vormittag haben wir allerdings erstmal die Spielplätze der Umgebung erkundet, bevor Klein-Ernie mit Papa nach dem Mittagsschlaf wieder mit dem Zug heimfährt.
    Gestern fegte hier ein eisiger Wind, da war es nicht so nett draußen.
    Ich wünsche Dir einen schöne Sonntag und eine ganz nette Woche - sei herzlich gegrüßt von Lene, die sich schon auf Deine nächste Heimatgeschichte freut

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  5. Ach, das wäre schön, wenn die Anlage gut erhalten bliebe, dass man sie besichtigen könnte.
    Man findet doch immer wieder kleine Schätze in der näheren Umgebung.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. Está en un lugar perfecto, para disfrutar de la Naturaleza. El cielo está despejado y hace un día muy propicio para pasear.

    Son muy bellos los paisajes.

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  7. Eine wunderbare Heimatgeschichte mit schönen Fotos. Danke für den interessanten Blogbeitrag. Liebe Nicole, ich wünsche Dir einen angenehmen Abend und sende viele Grüße. Grit

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  8. Auch ohne Schnapsbrennerei ist das ein hübscher Hof liebe Nicole.
    Tolle Fotos und eine interessante Geschichte.
    Danke fürs Mitnehmen, lieben Gruß
    Nicole

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  9. da hast du ja mal wieder ein schätzchen gefunden! wie du dir vorstellen kannst, ist dieses ensemble genau nach meinem geschmack. nur wieder mal so schade, dass es wohl nach und nach verfällt. ob sich noch jemand findet, der die marke "rittergut haus heideck" wieder zum leben erweckt??
    liebe grüße
    mano

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  10. Me parece un lugar precioso, con lindos paisajes. Besos.

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  11. Das war wieder so schön zu lesen liebe Nicole, ein toller Hof hicks und ich hoffe auch dass sich jemand findet der das wieder aufleben läßt. Herrlich Fotos.

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

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  12. So schade, dass die Brennerei schon solange still gelegt ist, der Hof ist ja zauberhaft - genau wie Deine Bilder.

    Liebe Grüße
    von Anke

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  13. Tolle Fotos. Schade, dass es nicht mehr genutzt wird.
    Liebe Grüße
    Jutta

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  14. Das sieht ja sehr schön aus, ist aber auch mit viel Aufwand verbunden. Und ja wenn man nicht immer dran bleibt verändert sich die Natur schnell. Immer wieder interessant deine Heimatgeschichten.
    L G Pia

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♥ Danke, dass Du Dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst ♥

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