Freitag, 3. Mai 2024

Von Maiglöckchen, Kindheitserinnerungen und grünem Spargel


Guten Morgen, meine Lieben! Wie schön, dass Ihr gekommen seid! Seid Ihr gut in den Mai getanzt? Wir haben es uns im Gartenpavillon bis spät in die Nacht gemütlich gemacht. Ich glaube, dass war die erste laue Sommernacht.. äh.. Frühlingsnacht natürlich! Heute riecht es ganz heimelig in meiner Küche. Nicht etwa weil ein leckerer Kuchen oder ein knuspriges Brot im Backofen ist. Nein. Es duftet so wunderbar heimelig, weil ein kleines Maiglöckchen-Sträußchen auf der Küchenanrichte steht und mich an glückliche Kindertage bei meiner Oma denken lässt. Meine Oma trug immer ein dezentes Maiglöckchenparfüm und ihre Fingernägel glänzten durch einen klaren Nagellack. Warum das so besonders ist, möchtet Ihr wissen? Meine Oma war die Frau eines Bergmannes, hatte fünf Kinder und ist in einem Schifferkinderheim für Binnenschiffer großgeworden, denn Anfang des letztens Jahrhunderts war es nicht üblich, dass die Töchter mit auf dem Binnenschiff fahren durften. Also kamen sie in Heim und dort ging es sehr ärmlich zu. Meine Tante hat mir erzählt, dass meine Oma als Kind immer hungrig ins Bett musste. Sie war deshalb oft krank und musste immer wieder auf die Krankenstation. Doch auf mich wirkte meine Oma immer wie eine Dame. Immer frisch frisiert und im selbstgeschneiderten (türkisen) Kostüm, mit Handschuhen, Handtasche und Perlonstrümpfen ging sie aufrecht über die schmutzigen Straßen der damals jungen und aktiven Zechenkolonie. Aber genug von meinen Kindheitserinnerungen. Ihr wollt sicher wissen, was ich mit dem Spargel vorhabe, nicht wahr?! Ich möchte nachher ein neues Rezept ausprobieren und wenn es gut ist, lasse ich es Euch wissen. Versprochen!

Euch ein wunderbares erstes Maiwochenende!
Herzlichst, Nicole


24 Kommentare:

  1. Da sieht man mal schön, wie ein bisschen Duft ganz großes Kopfkino auslösen kann und wie viele Erinnerungen nur dadurch wieder aufleben. Das mit den Schifferkinderheimen ist interessant aber auch grausig. Da ist man wieder richtig dankbar, in fortschrittlicheren Zeiten aufgewachsen zu sein.
    Liebe Grüße!

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  2. Guten Morgen liebe Nicole,
    was für wunderschöne Erinnerungen an deine Oma.
    Maiglöckchen lassen mich immer an den Garten meiner Kindheit denken. Und mein Mutter hat immer noch Maiglöckchen in ihrem Garten. Ich liebe diese Blumen sehr.
    Lasst euch den Spargel schmecken und habt ein schönes Wochenende.
    Liebe Grüße
    Tina

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  3. Den Maiglöckchenduft von Diorissimo trage ich auch gerne. Und dezent lackiert sind meine Nägel auch wieder ( nach einem suboptimalen Versuch mit Gelnägeln ). Zum Glück hatte ich nicht so ein grausames Schicksal.
    Grüne Spargelrezepte habe ich in diesem Jahr etliche neu gesammelt. Lasst es euch schmecken!
    ❤️lich
    Astrid

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  4. Deine Oma hat sicher das gleiche Parfüm wie meine genutzt!
    Ja, von unseren Vorfahren können wir uns oft eine Scheibe abschneiden. Oder auch mehr.
    Dein Küchen Arrangement ist wieder wunderbar! Bestimmt schmeckt der feine Spargel im neuen Rezepte
    Ganz liebe Grüße in das erste Maiwochenende.
    Nina

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  5. Wie schön wieder deine Küchendeko ist. Ich muss tatsächlich mal schauen. ob meine Maiglöckchen schon so weit sind. Hab ein sonniges Wochenende...Herzlichst Kirsten

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  6. Schon ein Duft genügt und wir sind wieder in unserer Kindheit.
    Wie schön, dass Du Dich an Deine Oma so gut erinnern kannst.
    Irgendwie waren unsere Omas noch richtige Damen.... Meine nahm immer Tosca...
    Die türkisen Farbkleckse in Deiner Küche sehen gut aus, ich hoffe, ich kann dazu heute etwas beisteuern... war die Post schon da?
    Ganz lieben Gruß
    Nicole

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    1. Mit Tosca kam die Zärtlichkeit, gelle?! Und ja, die Post war gerade da, Du Liebe! Hab' ganz lieben Dank für die zuckersüßen Häuschen und all' die anderen zauberhaften Überraschungen. Drück' Dich ganz dolle. Dankeschön, Nicole

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  7. Hallo liebe Nicole,
    wie schön, das du dich noch gut an deine Oma erinnern kannst. Wie schade, das sie so ein schlimmes Schicksal hatte und sie hat bestimmt das Beste daraus gemacht.
    Deine Deko in der Küche sieht sehr schön aus, die Maiglöckchen kann ich förmlich riechen.
    Wir haben als Jugendliche immer Maiglöckchen im Wald gepflückt und sie dann am Straßenrand an Autofahrer verkauft.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

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  8. Maiglöckchen..
    ich glaube die wecken immer Erinnerungen
    wir haben sie früher im Wald gepflückt
    zum Muttertag
    der Stiefbruder meines Mannes wurde auch im Schifferheim groß
    aber da war es wohl nicht mehr so schlimm
    meine Mutter stammte vom Bauernhof
    aber sie war wie deine Oma
    sie nähte auch ihre Sachen selber und ging nie ohne Halskette.. Ohrclips Tasche .. ev. auch Handschuhe aus dem Haus
    liebe Grüße
    Rosi

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  9. Es ist doch bewundernswert, wenn aus Kindern mit einem solchen Schicksal wie Deine Oma trotzdem zu lebensfrohen & liebenswerten Menschen werden, liebe Nicole! Ich habe meine Großelternpaare leider beide nicht mehr erlebt, aber ich hab mir für einige Jahre das Küster-Ehepaar unserer Kirchengemeinde, die mit uns im Pfarrhaus wohnten, als Großeltern erwählt und besonders mit Opa Herrmann verbinden ich noch immer viele schöne Erinnerungen.
    Maiglöckchen waren die Geburtstagsblümchen meiner Schwiegermutter. Ich bin gespannt auf Dein Spargel-Rezept. Wir haben gestern Spargel mit Schwarzwälder Schinken umwickelt und mit Mozzarella überbacken.
    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende - sei lieb gegrüßt von Lene

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  10. Maiglöckchen <3<3<3
    So schön!
    GLG, Karin

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  11. Liebe Nicole,

    wenn es um früher geht hab ich immer Mitspracherecht. Das ist der Speicher der am besten funktioniert. Maiglöckchen im Garten ja wo sonst? Grüner Spargel gab es nicht, kann mich nicht erinnern in Kinderjahren welchen gegessen zu haben, auch Weißen nicht. Dazu gibt es noch zu sagen, Großeltern mütterl.seits ab es nicht mehr und väterl.seits waren Kriegsverhältnisse, Kommissbrot ? Keiner weiß was das ist, Spinat kannte jeder, wollte aber keiner, Milchsuppe mit Nudeln wollte ich nicht, dafür Stadtwurst mit Musik, kennt ihr nicht, also was blieb bis heute, jede Art von Suppen, Kartoffeln alle Varianten, Wirsing weil da Rinderbrust gekocht darin war, Gelbwurstweckla mit Gurke und last but not least, Obst, Beeren, Äpfel, Birnen, Mirabellen einfach alles was der Garten so hergab.
    Oma, Damenschneiderin, Opa Straßenbahnfahrer, Helga ging nicht gerne hin, hatten ja nichts für ein Mädele zum spielen, woher auch? 1944 Kriegszeiten. Keine schönen Erinnerungen. Aber jetzt gilt es, Rezepte sammeln und sich was gönnen.
    Herzliche Grüße Helga und Kerstin

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    1. Liebe Helga, das waren wirklich schlimme Zeiten. Auch meine Eltern (Geburtsjahr: 1930 und 1935) haben den Krieg und die Nachkriegszeit erlebt und hatten oft nichts zu essen. Meine Mutti musste als 13-Jährige ihre beiden kleinen Geschwister ganz alleine von Riesa bis nach Lintfort bringen. Zu Fuß - wohlgemerkt. Was sie da erlebt hat, war die Hölle. Kommisbrot kenne ich aus Erzählungen, genau wie Dachhasen und Schwarzwurzeln. Wurst gab es keine. Kettenbuschsalat, Brennesselspinat, Brombeergelee und Kartoffelnstoppeln gab es bis zum Ende. Mein Kopf ist voll solcher Erinnerungen und Geschichten. Alles Liebe für Dich und Deine Lieben, Nicole

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    2. Oh ja, liebe Nicole, Stichwörter können Gedanken zum Laufen bringen, freue mich, daß Du Dich gerne an die Oma erinnerst und zu Fuß viele Schritte gehen mußtest, ich auch! Ob es uns geschadet hat? Wohl eher nicht. Mit Blogger, einfach die Königsklasse, findet auch noch Unterhaltung statt, wie schön 🥰

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    3. Hallöchen, meine Mutti musste die 560 km laufen, nicht ich. Darf fragen, mit wem ich gerade plaudere? ☺️

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    4. Na ich die Helga war das nochmal. Sorry ich wollte Kerstin nicht mehr mit Kommentieren belästigen ich hab doch keinen Computer. Weißer Flieder ist für mich Kindheit, als man noch zum Muttertag Mama kostenlose Freude bereiten wollte. Der Pavillon ist so romantisch und der Götter Gatte unbezahlbar. Grüße zum Feiertag

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  12. ich wünschte, meine großmutter hätte maiglöckchenparfüm benutzt - sie schüttete sich nämlich immer mit 4711 voll ;))! das fand ich als kind überhaupt nicht lecker :))!
    ich liebe maiglöckchen und ich liebe grünen spargel, wenn er frisch vom feld kommt. ich hoffe, dein neues rezept ist geglückt und er hat allen gut geschmeckt.
    liebe sonntagsgrüße von mano

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  13. So verführerisch der leckere Spargel und Maiglöckchen liebe ich auch über alles, bei uns im Garten kommen sie auch allmählich zum Vorschein und dann noch dieser Duft, einfach himmlisch.

    Herzliche Grüße aus Königstein
    und einen schönen Sonntag
    wünscht Dir
    Anke

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  14. Hach Maiglöckchen, wie schön. Aber auch der grüne Spargel sieht verführerisch aus. Ich mag ihn fast noch lieber als den weißen.
    Liebe Grüße
    Gaby

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  15. Hallo Nicole,
    mmh, ich hoffe es ist gelungen und wir bekommen ein leckeres Rezept zu lesen. Hier gab es auch schon zweimal Spargel und die Saison beginnt bei uns ja erst.
    Meine Mama liebt auch Maiglöckchen Duft und immer wenn ich in der Seifenmacherei bin und es dort Seife mi dem Duft gibt, bringe ich ihr eine mit.
    Liebe Grüße zu Dir
    Manu

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  16. Me gustan tus decoraciones. Besos.

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  17. Maiglöckchen beglücken mich gerade auf den Runden mit den Hunden. Alle Waldränder sind damit gesäumt. Ich freue mich auch so, dass es hier überall Spargelhäuschen mit heimischem Spargel und Erdbeeren gibt.
    Gerüche können manchmal eine ganze Erinnerungslawine auslösen, das stmmt. Das kenne ich von dem Geruch von Aprikosenmarmelade, die es immer beim langen Krankenhausaufenthalt in meiner Kindheit gab. Da stehen mir die Nackenhaare zu Berge...
    Die Geschichten von Groß- und Urgroßeltern tauschen wir gerade in der Familie aus. Das ist sehr spannend, denn die nachwachsende Generation soll auch davon wissen.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  18. Hallo Nicole,
    vielen Dank für Deinen wunderschönen Erinnerungspost und das Du uns daran hast teilhaben lassen. Meine Erinnerungen wurden auch geweckt, nicht weil meine Oma Maiglöckchenparfum hatte - nein der Kommentar von Niwibo und Mano weckten sie. Meine Oma hat beides verwendet 4711 und Tosca, also nicht zusammen immer abwechselnd. Scheint wohl so dass es diese Pafums in vielen Erinnerungen gibt.
    Liebe Grüße
    Kirsi

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  19. Hallo liebe Nicole,
    das ist ein Beitrag, der offenbar bei vielen von uns Erinnerungen wachruft. Bei mir werden sie gerade durch Kerstins Kommentar hervorgerufen, denn zu Maiglöckchen oder Maiglöckchenparfum habe ich keine Erinnerung. Meine Mutter benutzte 4711 und Tosca. Und dann gab es ein sorgsam gehütetes Fläschchen mit einem Rosenduft, den wohl mein Vater irgendwie aus dem Krieg mitgebracht hatte. Aber auch meine Eltern waren eher eine Großelterngeneration für mich (1909 und 1911 geb.), entsprechend waren die wirklichen Großeltern bereits nicht mehr vorhanden. Die Küche war sehr bodenständig, das Essen eher einfach. Und ich denke auch, dass der grüne Spargel (den ich übrigens lieber esse als den weißen) erst Ende des letzten Jahrhunderts aus Frankreich zu uns kam. Früher kannte man den bei uns doch gar nicht.
    Herzliche Grüße und guten Appetit bei deinem neuen Rezept – Elke

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