Freitag, 30. Mai 2025

Bauernsträußchen (oder "Wenn Freunde Silberhochzeit feiern!")


Guten Morgen, meine Lieben! Heute nehme ich Euch zu einer Silberhochzeitsfeier ganz lieber Freunde mit (Ihr wisst schon: 14 kleine und große Freunde). Naja, eigentlich ist die Feier schon vorüber und es muss nur noch aufgeräumt werden. Deshalb haben wir die Blümchen auch gesammelt auf den Tisch gestellt. Doch zur Party standen die identischen Glasvasen, jede gefüllt mit einer liebevoll arrangierten Mischung aus rosa und lila Strandflieder, hellrosa und dunkelrosa Chrysanthemen, dunkelrosa Löwenmäulchen, helllila Fresien und dunkellila Nelken auf den Tischen. Zwischen den Vasen standen die Einmachgläser in verschiedenen Größen, um die ein helllila Satinband geschlungen wurde und mit feinem Sand und einer dicken kleinen weißen Stumpenkerze gefüllt waren. Alles ganz schlicht und wunderschön anzusehen. Die Feier an sich, war einfach absolut wunderbar. Wir haben die ganze Nacht durchgetanzt und wie es sich gehört, haben wir auch um Mitternacht den Schleiertanz original getreu nachgestellt, denn schließlich waren wir bei der Hochzeitsfeier vor 25 Jahren auch schon dabei. Ich sag' nur ein Sirtaki um das Silberpaar und "Griechischer Wein" von Udo Jürgens.. was für ein Gegrölle.. kicher! Morgen geht es übrigens weiter mit dem Feiern der Jubiläen, eine weitere Silberhochzeit steht an. Auch mein Göttergatte und ich sind schon im nächsten Jahr an der Reihe. 25 Jahre?! Ist das denn zu glauben?! 

Euch ein wunderbares (langes) Wochenende!
Herzlichst, Nicole

Mittwoch, 28. Mai 2025

12tel Blick 2025 - Mai / Breiter Weg

Gatter "Breiter Weg"

Heute mache ich wieder bei der "12tel Blick - Fotoaktion" von Eva aka "verfuchstundzugenäht" mit. Für meinen diesjährigen 12tel Blick sind wir direkt hinter dem Dachsberg in den Feldern unserer Klosterstadt unterwegs. Die Fotos sind kurz vor dem ersten Mairegen entstanden, denn am 22.05.2025 kam endlich der Regen wieder zu uns an den Niederrhein. Nach einer scheinbar endlosen Dürreperiode fielen erste Tropfen auf den ausgemergelten, bereits versandeten Boden des Breiten Weges und ließen die Natur aufseufzen. Doch an diesem Tag flirrt die Luft noch über die niederrheinische Landschaft und lässt an einen heißen Sommertag im August denken. Das Gras auf den Weiden ist bereits hüfthoch und der Hoerstgener Kendel deshalb kaum zu sehen. An der Rosskastanie haben sich bereits kleine grüne stachelige Kugeln entwickelt und die gefiederten Blätter tragen ein dunkles Grün. Auch der Birnbaum trägt bereits kleine Früchte und hat ein dunkelgrünes Blätterdach gebildet. Leider stehen beide Weiden immer noch leer, denn die Rinder des Landwirtes stehen eine Weide weiter. 


Hoerstgener Kendel


 










Dienstag, 27. Mai 2025

Heimatgeschichte(n) - Röschendrehen


"Sollen wir so wie früher in unserer Kindheit eine Girlande mit silbernen Papierröschen an die Haustür hängen.", fragend blicke ich mein Schneiderlein an. Das erste Paar aus unserem engsten Freundeskreis (Ihr wisst schon - 14 kleine und große Freunde) feiert bald Silberhochzeit und hier bei uns am linken Niederrhein ist es früher Tradition gewesen die Haustür zum Hochzeitstag zu schmücken. "Das ist eine gute Idee!", meine Freundin grinst mich an. "Wollen wir bei uns im Garten die Röschen drehen und die Girlande winden?", frage ich weiter, "dann sage ich auch noch anderen Gästen Bescheid.". 
Und da sitzen wir Frauen nun, während sich die Männer um das Holzgerüst kümmern, drehen wir in sorgfältiger Handarbeit eine Papierrose nach der anderen. Nicht immer sehen die fertigen Exemplare aus wie eine Rose, auch Nelken haben wir im Angebot und dennoch sind wir alle begeistert von unseren kleinen Kunstwerken. "Ich kann mich gut daran erinnern, wie es in meiner Kindheit vor so einer Feier war!", erkläre ich meinen Freundinnen, "Erst wurden die Röschengedreht und die Girlande gebunden, dann wurde die Haustür des Jubelpaares geschmückt, danach kam die eigentliche Feier und anschließend wurde auch wieder abgeschmückt!". "Und das alles wurde immer mit reichlich Alkohol begossen!", wirft mein Schneiderlein lachend ein, "Und bei einer weißen Hochzeit kam noch der Polterabend, die standesamliche und kirchliche Trauung dazu!". Ich lache auf: "Sechsmal kamen damals also alle zusammen. Unglaublich!". Eine andere liebe Freundin nickt zustimmend: "Daran kann ich mich auch noch erinnern. Allerdings gab es auch noch so eine Maschine mit einer Handkurbel, wo man die Krepppapierstreifen einlegen konnte und fast fertige Papierröschen herauskamen.". "So eine Maschine hat mein Papa auf'm Pütt* in seiner Werkstatt unter Tage** sogar selber gemacht.", erinnere ich mich lächelnd, "Schade, dass sie verloren gegangen ist!".

Das Röschendrehen zur Silberhochzeit wieder aufleben zu lassen, bedeutet, ein Stück wertvoller Tradition in die Gegenwart zurückzuholen. Gerade in einer Zeit, in der viele alte Bräuche langsam in Vergessenheit geraten, ist es umso wichtiger, solche Rituale für das Miteinander in der Gemeinschaft zu bewahren. Das Röschendrehen ist weit mehr als nur ein hübscher Schmuck am Haus: Es steht für Wertschätzung, Zusammenhalt und echte Freundschaft. Wenn gemeinsam Papierrosen gedreht, die Girlande gebunden und gestaltet wird, entsteht nicht nur ein schönes Geschenk für das Jubelpaar, sondern auch ein Gefühl von inniger Verbundenheit. Es sind diese besonderen Momente, in denen Freunde zusammenkommen, Geschichten austauschen, Erinnerungen teilen und gemeinsam etwas schaffen, das selbst zur Erinnerung wird - nur schade, dass das Jubelpaar nicht dabei sein kann, sonst wäre es ja keine Überraschung.


*Pütt - niederrheinische Bergmannssprache - Bergwerk, Schacht, Grube
**unter Tage - niederrheinische Bergmannssprache: unterhalb der Erdoberfläche, im Bergwerk

Freitag, 23. Mai 2025

Vom kleinen Glück


Guten Morgen, meine Lieben. Wie schön, dass Ihr da seid. Ich habe Euch schon vermisst. Und Ihr seid wieder "hintenrum" gekommen?! Das ist ja fein. Aber Ihr habt es nicht geschafft bis in meine Küche zu kommen.. kicher! Musstet Ihr etwa auch an unserem neuen Staketenzaun halt machen und den Anblick genießen? Also mir geht es schon seit letzten Samstag so. Immer wieder finde ich einen Grund mich in der Nähe des nun eingefriedeten Himbeergärtchens aufhalten zu müssen. Sei es um nach den Pinselkäfern Ausschau zu halten, die junge Amselmutti zu beobachten oder um mich einfach an den zierlichen Miniväschen zu erfreuen, die ich an den Staketenzaun gehangen habe. Ich finde sie so hübsch und freue mich sehr, dass ich mich an die kleinen Väschen erinnert habe. Im Garten findet man doch immer ein kleines Blümchen, das in diese süßen Hänger passt, nicht wahr?! Ich habe dafür bereits am frühen Morgen violette Hornveilchen, spanische Gänseblümchen, einfachen rosa Storchschnabel, gelben Nelkenwurz und kleine Margeriten gepflückt. Manchmal ist weniger eben doch mehr, findet Ihr nicht auch?! 


Glückliche Grüße aus 
dem Himbeergärtchen
Nicole