Heute sind wir wieder unterwegs. Irgendwo im Nirgendwo und doch genau dort, wo es sich im Herzen nach Heimat anfühlt. Es ist ein Ort, an dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen und wo in der Dämmerung Rehe auf den Wiesen und Weiden äsen und nachts der Waldkautz ruft. Ein Ort, der bis vor kurzem noch (aber das ist eine andere Geschichte) den Flair des vorherigen Jahrhunderts in sich hatte. Wir sind unterwegs in der "Baerlag" ein Landstrich direkt neben dem "Naherholungsgebiet Leucht" und unserem altehrwürdigen "Kloster Kamp". Der Name "Baerlag" stammt noch aus Zeiten, an dem hier bei uns noch "niederrheinisch" gesprochen wurde. Ein Dialekt, welcher sehr nah am Niederländisch orientiert ist. Richtig wäre "Berlagh", da das Wort von "Ber" = Wildeber und nicht von "Bär" herstammt. Die "Lagh" ist ein in der Niederung gelegenes, sumpfiges Wäldchen. Die "Baerlag", ist demnach ein niedrig gelegenes, sumpfiges Wäldchen, in das die Wildschweine zogen, um sich zu suhlen. Doch wer jetzt glaubt, man treffe dann und wann auf eine Wildsau, den muss ich leider enttäuschen. Schon lange gibt es hier bei uns keine Wildschweine mehr. Das größte Tier ist das Reh - wie ein passionierter Jäger meinem Sohnemann glaubhaft versichert hat.
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Donnerstag, 28. Januar 2021
Freitag, 22. Januar 2021
Geburtstagsblümchen
Guten Morgen, meine Lieben! Wie schön, dass Ihr da seid! Kommt schnell herein. Nicht, dass Ihr noch weggepustet werdet. Das Sturmtief "Goran" sollte allerdings schon über uns hinweggefegt sein. Zum Glück ohne größeren Schaden anzurichten. Zumindest hier bei uns: alle Bäume stehen noch und auch das Dach hat (toi, toi, toi) noch alle Schindeln. Erinnert Ihr Euch an die schlimmen Stürme in der Vergangenheit? Der Januar ist eben hier bei uns am linken Niederrhein auch nach den Raunächten ziemlich stürmisch und ungastlich.. seufz! Aber nun soll ich Euch einen lieben Gruß bestellen und Euch ein dickes Dankeschön aussprechen - für all' die lieben Glückwünsche zum 19ten Geburtstags meines Großen. Er hat sich sehr darüber gefreut (und ich mich auch!). Und ja, Ihr habt richtig gelesen: mein Großer ist 19 Jahre alt geworden. Erwachsen also, auch wenn er noch in seinem Reich hier bei uns unterm Dach wohnt. Mit dem Geburtstag meines Großen verschwindet auch der letzter Weihnachtsglitzer in die Tiefen unseres Kellers und die ersten Hyazinthen des Jahres finden den Weg in unser Heim. Es ist fast schon zur Tradition geworden, dass der Geburtstagstrauß meines Großen aus fröhlichen Hyazinthen besteht. Ein kleiner Frühlingsgruß sozusagen. Die bunte Geburtstagskarawane gehört übrigens auch traditionell zum Geburtstagstisch dazu. Das mag vielleicht kitschig ausschauen, doch begleitet sie uns schon seit eben 19 Jahren.. lach! Sie darf am Geburtstagsmorgen nicht auf dem Tisch fehlen. So, meine Lieben. Ich muss los. Nach fast zwei Wochen ist nun doch unser Kühlschrank leer. Neben schrumpeligen Möhren findet man nur noch Pesto und Gewürzgurken.
Macht es gut und habt ein wundervolles Wochenende!
Herzlichst, Nicole
Montag, 18. Januar 2021
Sonntag, 17. Januar 2021
Winterahnung
Als ob der Himmel den Wald zum Schlafen zugedeckt hat, liegen die Wolken grau und schwer über den Wipfeln der Bäume. Ein usseliger Wintermorgen liegt noch fast unberührt vor mir. Es riecht nach Erde, Eicheln und Laub. Ich laufe mit unserer Hündin Julie zügig den matschigen Waldweg entlang und bedauere wie in jedem Jahr, dass es hier bei uns am linken Niederrhein so gut wie nie schneit. In Gedanken sehe ich all' die wunderschönen Winterbilder aus den Medien, die mich seit Wochen begleiten und ich seufze leise. Aufmerksam trabt meine Hündin zu mir und reckt mir ihre schon etwas graue Schnauze entgegen. Ich lächle sie beruhigend an und fordere sie auf wieder voran zu gehen. Schnee bis in die Niederungen hieß es gestern Abend im Wetterbericht und schon sind die Menschenmengen in der Eifel und im Sauerland vor meinen Augen. Ich verstehe die Menschen ja, auch in mir ruht eine Schneesehnsucht, doch ist es mir unbegreiflich wie man in Pandemiezeiten so unvernünftig sein kann. Ein Geräusch lässt mich innehalten und ich rufe leise meine Hündin zu mir. Das Knacken der Äste hörte sich verdächtig nach einem größeren Tier an. Bewegungslos bleibe ich stehen und starre in das üppige Dickicht. Doch vergebens, was immer es war, es bleibt mir verborgen. Mich fröstelt es und ich ziehe meinen warmen Wollschal enger um den Hals. Wir müssen weiterlaufen, sonst wird es zu kalt. In diesem Moment fällt eine kleine Schneeflocke auf meinen Ärmel und eine weitere folgt. Dann noch eine und schon kann ich die Schneeflocken nicht mehr zählen. Es scheint, als ob der Himmel mein sehnsüchtiges Wünschen gehört hat und lässt nun eine Schneewolke den vor mir liegenden Wald überzuckern. Eine andächtige Stille senkte sich über den erdigen Waldboden und lässt uns frohen Mutes weiter durch den nun winterlichen Wald stapfen.
07. Januar 2021
Freitag, 15. Januar 2021
Januarblues - von wegen
Während draußen Väterchen Frost uns fest im Griff hat und die Temperaturen sogar unter Null fallen, machen wir es uns derweil im Haus gemütlich. Der Ofen bollert vor sich hin, unsere Räucherschale verströmt einen angenehmen, reinigenden Duft und viele kleine und große Lichter geben unserem Heim eine kuschelige Atmosphäre. Der Kater schnarcht leise auf seinem Lieblingsplatz und unsere hübsche Hündin Julie liegt entspannt zu meinen Füßen. Von oben aus dem Kinderzimmer ist ab und an ein Kichern zu hören, denn mein Sohnemann spielt mit einem Kumpel ein Computerspiel online. Dass ich das einmal mit einem freudigen Lächeln quittiere, hätte ich niemals gedacht. Doch in diesen Zeiten bin ich froh, wenn mein Sohnemann wenigsten so seine Sozialkontakte pflegen kann. Gedankenverloren fühle ich frisches Wasser in meine Vase mit den Schlehenzweigen, als die Hoftür aufgeht und ein Schwall kalter Winterluft mich kurz frieren lässt. Mein Großer kommt mir mit glänzenden Augen und roten Wangen entgegen. Schwungvoll zieht er seine graue Wintermütze von seinem blonden Langhaar und erklärt begeistert: "Ist das kalt heute, Mama! Aber es war herrlich mit dem Fahrrad durch die Felder zu fahren. Die Idee von meinem Sportlehrer ist klasse. Mit der Trainingsapp und dem gemeinsamen Klassenziel fühlt man sich direkt motiviert!".
Euch allen ein schwungvolles Wochenende.
Take care, Nicole
Sonntag, 10. Januar 2021
Stunde der Wintervögel 2021 (oder "Kleine Romane vom Niederrhein")
Ich sitze am Frühstückstisch und beobachte mit meinem neuen Fernrohr einige vorwitzige Elstern im Garten. Es sind drei Stück an der Zahl, doch auch wenn sie genauso keck herumhüpfen, kommt mir ihr heller Hals seltsam vor. "Ich glaube, es sind gar keine Elstern.", sage ich unsicher und reiche meinem Großen das Fernrohr, "Was meinst du?". "Haben sie für Elstern nicht ein zu helles Gesicht?", antwortet mir dieser fragend und reicht das Fernrohr weiter an seinen Vater. "Das sind Elstern!", mein Göttergatte sieht nun forschend in den Garten, "Seht doch nur, wie sie sich bewegen.". "Hmmm.", grummele ich leise und ärgere mich einbissel, dass ich ausgerechnet bei der Bestimmung einer einfachen Elster ins Schleudern gerate. "Mama, kann ich die Oberseite von deinem Brötchen haben?", mein Jüngster sieht mich fragend an. "Na, klar.", erwidere ich, trinke einen Schluck Kräuter-Tee und grinse in mich hinein "Wild sein" steht auf dem kleinen Etikett. "Ich habe dir vom Bäcker eine NRZ mitgebracht.", mein Göttergatte sieht mich lächelnd an, "Im Lokalteil auf Seite 2 findest du den Artikel über deinen Blog.". Meine Augen werden rund und ich blättere aufgeregt auf die entsprechende Seite. Tatsächlich, da ist er: "Kleine Romane vom Niederrhein" lautet die Überschrift. Mein Herz hüpft vor Freude. Schnell lese ich den Beitrag und erröte ertappt als ich an die Stelle "...mit viel wörtlicher Rede und noch mehr Adjektiven und Herzenswärme." komme. Frau Kliem, die Autorin, hat mich durchschaut. Dann geht es weiter "... in dem sie ihre Liebe zur Sprache und zum schönen Formulieren...". Ich halte inne, so ein schöner Beitrag, was für eine Freude.
Herzlichen Dank, liebe Frau Kliem.
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Zum elften Mal ruft der NABU zur "Stunde der Wintervögel" auf. Das Mitmachen bei dieser vom NABU initiierten bundesweiten Langzeitstudie ist ganz einfach. Dazu braucht man einfach eine Stunde Zeit, um in den Himmel zu blicken (noch besser ist ein gut gefülltes Vogelhäuschen), dabei zählt man von jeder Art die höchste Anzahl der Vögel, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen sind und meldet seine Ergebnisse vom 08. Januar 2021 bis spätestens zum 10. Januar 2021 >hier< online.
Wer war in unserem Garten?
7 Spatzen
1 Amsel
1 Buchfink
1 Rotkehlchen
1 Heckenbraunelle
1 Heckenbraunelle
1 Zaunkönig
4 Kohlmeisen
3 Blaumeise
2 Tannenmeisen
zig Rabenkrähen
2 Tannenmeisen
zig Rabenkrähen
3 Elstern (?)
1 Wintergoldhähnchen
1 Waldbaumläufer
2 Türkentauben
8 Ringeltauben
5 Hühner
1 Habicht
und 1 Eichhörnchen
Anmerkung:
Wieder keine Grünfinken.
Wo sind die Eichelhäher?
Waren nicht letzte Woche noch Drosseln da?
Verlinkt mit: "Winterglück", *Natur-Donnerstag*
E-Learning-Tool „NABU-Vogeltrainer“: >hier<
NABU-App „Vogelwelt“: >hier<
Lernvideo zum Vögel bestimmen: >hier>
Around "Vogeltränke & Futterhaus" von Denk: >hier<
Unsere DIY's zur Winterfütterung von Wildtieren:
Meisensnack, Meisenknödel im Häkelnetz, Erdnuss-Hagebutten-Kette, Apfelaufhängung, Herz-Apfel, Vogelfutter-Tannenzapfen, Gefüllte Vogelfutter Tannenzapfen, Walnussschalen gefüllt mit Vogelfutter, Weihnachtliche Waldtierfreuden, Futterrollen für Piepmätze
(WERBUNG)