Freitag, 30. Dezember 2022

Pünktliche Weihnachtspost


Ich muss zugeben, ich war ganz traurig, dass ich in diesem Jahr an keiner Weihnachtsaktion teilnehmen konnte und auch dass ich Euch keine Weihnachtspost schreiben konnte. Dabei schätze ich die Tradition des Weihnachtskartenschreibens sehr und auch Weihnachtspost zu bekommen, finde ich einfach wunderbar! Ob liebevoll gebastelte Werke, Karten mit Familienfotos oder welche deren schöner handschriftliche Inhalt die Karte zu etwas ganz Besonderen macht - ich liebe sie alle! Doch in diesem Advent blieb unser Briefkasten leer, anscheinend war unsere Postbotin außer Dienst und keine Vertretung in Sicht. Doch dann pünktlich zum 24.12. durfte ich doch noch liebe Weihnachtspost aus dem Briefkasten holen. Was war das für eine wundervolle Überraschung!! Liebe Pia, liebe Moni, liebe Grit, liebe Claudia und liebe liebe Lene, ich drücke Euch von ganzem Herzen. Dankeschön! So, und nun wünsche ich noch einen schönen Abend. Mein Großer und ich müssen noch für die Silvesterparty bei unseren Freunden Nudelsalat machen.. lach!


Euch allen eine wunderbar rauschende Silvesternacht!
Herzlichst, Nicole


Mittwoch, 28. Dezember 2022

O du fröhliche



Es ist 17.00 Uhr am Heiligenabend und mein Göttergatte, unsere beiden Söhne und ich sitzen etwas verloren auf unserem Lieblingsplatz auf der Empore in der evangelischen Kirche unserer Gemeinde. Die Kirche war vor der Pandemie zu diesem Termin immer voll besetzt, doch heute sind einige Plätze leergeblieben. Aber nicht nur wir wirken etwas verloren, sondern auch die mir völlig unbekannte Pastorin. Nervös flattern die weiten Ärmel ihres Talars und immer wieder versucht sie vergeblich Blickkontakt mit der mir ebenfalls unbekannten Orgelspielerin aufzunehmen. Unser Pastor sei an einer Kehlkopfentzündung erkrankt, teilt sie uns mit und auch der Küster sei erst gestern notärztlich ins Krankenhaus gekommen. Ausgerechnet an Weihnachten resümiert sie traurig. Doch bevor sie weiter ausholen kann, beginnt die Dame an der Orgel mit dem ersten Lied. Mit lauter Stimme bittet nun die Pastorin noch für einen Moment mit dem Orgelspiel innezuhalten, denn auch das Mikrofon gibt just in diesem Moment den Geist auf. Neben mir kichert eine junge Frau leise auf und beschließt doch noch ihr Handy wegzuräumen. Ich schließe für einen Moment meine Augen und versuche selbst zur Ruhe zu kommen. Na, das wird ja ein Weihnachtsgottesdienst werden, denke ich nur für mich und seufze innerlich leise. Dann beginnt wieder das Orgelspiel und anscheinend hat es die gute Frau an der Orgel doch eilig, denn sie galoppiert mit uns durch "Ihr Kinderlein kommet", dass es fast unmöglich ist, Schritt zu halten. Mit einem gemeinsamen Gebet und einer innigen Andacht versucht nun die Pastorin die Menschen mitzunehmen, doch immer wieder fällt eine, der am Eingang ausgegebenen, Stumpen-Kerzen zu Boden, welches sie jedes Mal mit einem nervösen Blick quittiert. Der angekündigte Flötenkreis erscheint auch nicht, stattdessen trällert Hermann van Veen vom Band und die Familie neben uns, zu der auch die junge Frau mit dem Smartphone gehört, überlegt nicht wirklich leise, ob sie vielleicht gehen sollen. Während die Oma eines Freundes meines Ältesten gekonnt aus 'Lukas' liest, wird es in der Kirche andächtiger, doch als abermals ein Lied von Herrn van Veen statt des Flötenkreises ertönt, ist meine Weihnachtslaune dahin. Noch nicht einmal der Ansprache kann ich konzentriert folgen und bei "Gloria in excelsis Deo" versagt immer wieder meine Stimme. Doch dann bittet die Pastorin nochmal um Aufmerksamkeit. Unsere Kerzen sollen mit dem Weihnachtslicht entzündet werden und nach und nach leuchten die Kerzen in den Händen der Kirchgänger. Das Licht der Kirche wird gedämmt und gemeinsam singen wir tatsächlich im richtigen Takt der Orgelspielerin "O du fröhliche". Nun wird mir doch noch ganz weihnachtlich zu Mute und mit dem Segen der Pastorin, kann für mich und meine Lieben Weihnachten beginnen.




Die ausgesuchten Fotos zeigen nicht die Kirche des Geschehens, sondern unser altehrwürdiges Kloster. Die Innenaufnahmen habe ich nach dem Gottesdienst der diesjährigen Friedenslicht-Übergabe in der Klosterkirche machen dürfen. 

Sonntag, 25. Dezember 2022

*★x .¨✶•´☆´x•*


#froheweihnachten #lovemysons #thanksful #liebeliebeliebe #meinsohnemann

Freitag, 23. Dezember 2022

Weihnachten naht


Guten Morgen, meine Lieben! Nur noch einmal schlafen, dann ist es soweit. Der heilige Abend rückt immer näher und dann schon ist Weihnachten. Ein Fest der Liebe, welches mit Licht, Freude und Hoffnung fest verbunden ist. Doch noch laufen Menschen durch die Innenstädte auf der Suche nach den richtigen Geschenken für ihre Lieben und sehnlichst erwartete Pakete stapeln sich in den Auslieferungscentren der Post. Genau wie manche liebevoll geschriebene Weihnachtspost, auf die Ihr von mir in diesem Jahr leider vergeblich warten werdet. Denn pünktlich zum 01. Dezember habe ich mir eine Verletzung zu gezogen, die mir das Halten eines Stiftes nahezu unmöglich macht. Dabei handelt es sich um einen Abriss der Strecksehne am rechten Mittelfingerendglied und auch wenn meine Schmerztherapeutin, die mich nun schon seit 2019 aus anderen Gründen fürsorglich begleitet, mir am Mittwoch eine Schiene in Weihnachtsfarben gebastelt hat, könnte ich gut darauf verzichten. Und doch hat sich in diesem Jahr ganz besondere Weihnachtspost auf den Weg zu mir gemacht, welches mich zu Tränen gerührt hat. Vielleicht erinnert Ihr Euch an eine längst vergangene Verlosung von mir, bei der ich ein Gartenvogelset weitergeben durfte? Nun die damalige Gewinnerin war unsere liebe Astrid und da ich wusste, dass sie gemeinsam mit ihrem geliebten Mann täglich ein bezauberndes Nachmittagsritual hatte, schickte ich den Beiden kurzerhand meine eigene Gartenvogel-Tasse mit. Jetzt hat Astrid mir "meine" Tasse gefüllt mit den leckersten Weihnachtsplätzchen nach den Rezepten des Herr K. selig zurückgeben und Ihr ahnt es, oder?! Es ist mir eine ganz besondere Herzensfreude. 

Euch allen eine wundervolle Weihnachtszeit!
Herzlichst, Nicole mit Familie

Mittwoch, 21. Dezember 2022

Ein Schneemoment


Die vergangenen Nächte waren eisig und haben den linken Niederrhein in ein Wintermärchen verwandelt. Jeder Schritt lässt die gefrorenen Halme und die zugefrorenen Pfützen der fast vergessenen Feldwege knirschen und sogar das sonst fröhliche Plätschern des Hoerstgener Kendel ist durch eine feste Eisdecke zum Stillstand gekommen. Heute ist ein Wintertag wie ich ihn gerne mag und auch Julie, unsere hübsche Hündin, scheint den frühen, wenn auch kalten, Wintermorgen zu genießen. Kleine Atemwölkchen tanzen über ihrer bereits grauen Schnauze und lassen ihre treuen Hundeaugen aufblitzen. Neun Jahre ist sie nun schon und dennoch tobt sie wie ein junger Hund durch die winterliche Wiesen und Felder. Dann und wann bleibt sie abrupt stehen um dann vergebens mit einer kleinen Hüpferung ein Mäuschen zu erhaschen. Die gefrorenen, sonst glasigen, orangenen Beeren des gewöhnlichen Schneeballes am Ufer des gefrorenen kleinen Baches haben zwar durch die Käte ihre pralle Form verloren, doch sind die hübschen Dompfaffen anscheinend froh darüber, dass sie nach dem harten Wintereinbruch noch ihre Bäuche füllen können. Immer wieder fliegen sie aus ihrem sicheren Versteck in den heimischen Kopfweiden los, um eine Beere des sonst giftigen Gehölzes zu erhaschen. Für einen Moment genieße ich diesen Anblick, doch schon bald ist mir das Innehalten zu kalt. Ich ziehe meinen kuscheligen Wollschal enger um den Hals und blicke in den schweren, grauen Himmel der die niederrheinische Landschaft zum Winterschlaf zugedeckt hat. Doch was ist das? Wie Federn, aus einer gut ausgeschüttelten Bettdecke, fallen sanft dicke feuchte Schneeflocken auf den harschigen Boden und lassen mich im Laufen dankbar innehalten. Hachz.. schöner kann es im Advent nicht mehr werden.


P.S. Die Aufnahmen sind fünf Tage alt. Im Moment liegen die Tagetemperaturen um 12 Grad mit Regen. Eben typisches niederrheinisches Weihnachtswetter. 

Sonntag, 18. Dezember 2022

Waldweihnachten - Feliz Navidad


Mein Sohnemann kommt mit zerzausten Locken und roten Wangen auf dem Fahrrad um die Ecke gesaust: "Mama, wir haben die letzte Stunde entfall. Ich glaube, bei uns ist jeder zweite Lehrer krank!". "Das glaube ich allerdings auch!", grummle ich leise vor mich hin. "Aber ist das nicht ein schöner Tag?", mein Sohnemann sieht mich lächend an, "Kalt und sonnig. Genau wie wir es mögen! Und weißt du was das Beste ist, Mama?". Ich schüttele lächelnd den Kopf. "Es ist noch gar nicht dunkel.", mein Sohnemann stellt sein Fahrrad ab. "Was meinst du?", fragend blicke ich meinen Jüngsten an, "Sollen wir vielleicht das schöne Wetter nutzen und heute unsere Waldweihnachten feiern?". Schon seit Kindergartentagen feiern wir in jedem Advent ein Weihnachtsfest für die Tiere im Wald und ich bin froh und dankbar, dass mein Sohnemann auch noch als Teenager auf diese innig geliebte Familientradition besteht. Mein Sohnemann zögert für einen kurzen Moment, doch dann strafft er sich und antwortet: "Aber dann jetzt sofort. Ich möchte nicht wieder alles an und ausziehen müssen.". Im Wald angekommen erwartet uns eine glitzernde und eisige Winterwelt. Die Sonne des Tages hat es noch nicht geschafft Väterchen Frost zu vertreiben und alle Bäume und Wege funkeln im Licht der bereits untergehenden Sonne. "Welchen Baum schmücken wir denn, Mama?", mein Sohnemann sieht mich erwartungsvoll an. "Ich dachte wir nehmen wieder 'unsere' Kiefer.", erkläre ich zögernd, denn schon von weitem kann man eine hochgewachsene junge Kiefer sehen, "Doch ich glaube 'unsere' Kiefer ist uns über den Kopf gewachsen!". Der Blick meines Sohnesmannes folgt meinem Fingerzeig und sein liebes Gesicht bekommt einen überraschten Ausdruck. "Das ist 'unsere' Kiefer, Mama?!", mein Sohnemann staunt lachend, "Na, da müssen wir uns wohl eine andere suchen, da bekommen wir nichts mehr auf gehangen. Besonders für dich wird es schwierig, kleine Mama!". Gespielt empört stupse ich ihn liebevoll auf seinen Oberarm und stimme ihm aber nickend zu: "Na, los. Dann suchen wir uns einen neuen Weihnachtsbaum.". Ein wunderbarer Spaziergang durch den niederrheinischen Winterwald beginnt. Angeregt plaudern mein Sohnemann und ich über die neue Situation in der Schule und auch sein neues, leider ungeliebtes, Fach "Spanisch" kommt zur Sprache. "Meine Spanisch-Lehrerin war heute das erste Mal zufrieden mit mir.", erzählt mir mein Jüngster froh und erläutert detailliert warum. Hin und wieder bleiben wir stehen und schauen uns die verschiedensten Nadelbäume an, um dann wieder unverrichteter Dinge zu 'unserer' Kiefer zurückzukehren. In etwa vier Meter Entfernung steht eine kleine Ansammlung verschieden großer Bäume. "Sollen wir vielleicht das Bäumchen in der Mitte nehmen, Mama?", mein Sohnemann sieht mich fragend an und fügt augenzwinkernd hinzu, "Ich finde es hübsch. Klein und knubbelig. Genau wie du!". "Na, hör mal", erwidere ich lachend, "Werd' mal nicht frech! Aber du hast recht, wir sollten sie nehmen!". Die goldene Abendsonne verschwindet stetig weiter hinter den altehrwürdigen Bäumen und die Temperaturen sinken auf fast zweistellige Minusgrade. Gemeinsam hängen mein Sohnemann und ich einträchtig nebeneinander die guten Gaben für die Tier im Wald an die mit Frost überzogenen Kiefernzweige. Gut gefüllte Walnussschalen, aufgereihte Erdnussketten, feine Vogelfutter-Tannenbaum-Plätzchen und knallrote Äpfelchen liegen dafür in unserem gut gefüllten Weihnachtskörbchen bereit. Mit einem Mal stimmt mein Sohnemann mit seiner dunklen, vollen Stimme ein spanisches Weihnachtslied an. "Feliz Navidad. Feliz Navidad. Feliz Navidad. Prospero año y felicidad. Feliz Navidad. Feliz Navidad. Feliz Navidad. Prospero año y felicidad.", klingt es nun durch den bereits stillen und dämmrigen kalten Winterwald. Gerührt schaue ich meinen Jüngsten an, greife nach seiner kräftigen Hand und stimme bei "I want to wish you a Merry Christmas. I want to wish you a Merry Christmas. I want to wish you a Merry Christmas. From the bottom of my heart!" mit ein. Für uns beide hat eine magische Weihnachtszeit begonnen.