Guten Morgen, meine Lieben! Heute morgen nehme ich Euch mit in unseren Lieblingswald. Mittlerweile kennen wir ihn und auswendig.. lach! Wir wissen, wo Sternchenmoos zu finden ist, wo morgens die Rehe (wenn wir Glück haben) stehen und an welchen Stellen wir nach Pilzen suchen müssen. Wir haben sogar ganz bestimmte Stellen im Wald einen Namen gegeben. Da gibt es den Eichhörnchenplatz, den Ley-Weg, den Kastanien-Platz, den Pferde-Weg und noch viele andere passende Ortbeschreibungen. Besonders im Herbst scheint der Wald einen ganz besonderen verwunschenen Charme zu entwickeln. Und genau diesen Charme habe ich ganz reduziert mit in unser Wohnzimmer genommen. Deshalb stehen auf unserem weißen Metallspind nur eine dickbäuchige Vase mit Hagebuttenzweigen, ein kleiner Eiche-Ableger in einem schlichten Glas, zwei Pilze aus Holz, der Jahreskalender von Andrea und die dickste Eichel, die mein Kleiner bis jetzt in diesem Herbst gefunden hat. Jedes Mal wenn ich an den Hagebuttenzweigen vorbeikomme, fällt mir ein kleines, sehr bekanntes Kinderlied ein. Ihr wisst bestimmt, welchen ich meine?!
Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm.
Es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald allein
mit dem purpurroten Mäntelein?
Das Männlein steht im Walde auf einem Bein
und hat auf seinem Haupte schwarz' Käpplein klein.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald allein
mit dem kleinen schwarzen Käppelein?
Gesprochen:
Das Männlein dort auf einem Bein
mit seinem roten Mäntelein
und seinem schwarzen Käppelein
Kann nur die Hagebutte sein.
(Hoffmann von Fallersleben)