Donnerstag, 23. Mai 2019

Ein neuer Lieblingsplatz im Garten



Erinnert Ihr Euch noch an unseren alten Hausbaum? Eine Zeder stand bis Anfang letzten Jahres mitten im Hof und erfreute jeden Gast, der durch das Hoftor in den Garten kam. Doch nun ist nur noch der Baumstumpf übrig geblieben und um den Stumpf ist ein wildes Allerlei entstanden. Da wachsen zwischen Efeu und Girsch Himbeeren und Wald-Erdbeeren. Akeleien in vielen Farben nicken mit ihren zarten Blütenköpfe im Wind, Farne rollen sich gerade vorsichtig aus und ein Teppich aus Storchschnabel macht den Platz behaglich. Einige Hortensien und unser alter Rhabarber stehen in Kübeln und warten momentan geduldig auf einen neuen Platz. Zinkwannen gefüllt mit Günsel, Nelken und Currykraut warten auf ihre Blütezeit und drei Geranien aus dem Discount-Müllcontainer hoffen auf ein erfülltes Blumenleben. Eingefriedet zwischen Gartenschuppen, Efeuzaun und Hausecke steht nun unser alter Holztisch am Rande der wilden Oase. Von hier aus kann man einen Blick auf die noch nicht erblühten Stauden, wie Fingerhut, Stockrosen, Klatschmohn und Lupinen erhaschen. Unsere alte Fasspumpe, gefüllt mir Regenwasser, steht einsatzbereit in der Mitte des idyllischen Fleckchen. Überschattet wird ein kleiner Teil des Platzes von einer jungen Rosskastanien, die in ihrem Leben erst zum zweiten Mal blüht. Was nur ein vorläufiges Provisorium sein sollte, ist in den letzten Wochen zu meinem Lieblingsplatz geworden. Hier zu sitzen, dem Summen der Insekten und dem Zwitschern der Vögel zu lauschen, lässt mich zu Ruhe kommen, schenkt meiner Seele Kraft und manchmal sogar einen Funken Hoffnung.

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Freitag, 17. Mai 2019

Von Glückskranichen und Hornveilchen (oder "Ein besonderes Muttertagsgeschenk.")


"1.000 Kraniche sind es nicht geworden, Mama. Aber ein Anfang ist gemacht.", mein Sohnemann sieht verlegen auf den Boden, "Ich wünsche mir so sehr, dass du wieder gesund wirst.". Ich schlucke hart, blinzele heiße Tränen weg und lächle ihn so gut wie es geht an: "Das ist lieb von dir, mein Schatz!". "Soll ich dir zeigen wie die Glückskraniche gefalten werden?", mein Sohnemann hält mir sein Geburtstagsgeschenk, sein erstes Smartphone, unter die Nase, "Ich habe die Anleitung auf YouTube gefunden.". Ich nicke und wische verstohlen eine leise Träne, die mir über die Wange rinnt, weg: "Das wäre schön!". Wir setzen uns an unseren alten Esstisch und beginnen zu falten. Mein Göttergatte kommt herein, setzt sich, ohne ein Wort zu sagen, dazu und ein weiterer Kranich nimmt schnell Form in seinen geschickten Händen an. Ich blicke in den sonnigen Garten und schicke nur einen einzigen Wunsch auf die Reise in den blauen Himmel...


Ihr Lieben,
für Eure Genesungswünsche, Aufmunterungen 
und Gebete danke ich Euch von ganzem Herzen.
Eure Nicole.