Samstag, 28. Dezember 2019

Zwischen den Jahren


Draußen weht ein eisiger Wind ums Haus und die karge Mittagssonne hat die zarte Rauhreif-Schicht verschwinden lassen. Langsam aber stetig verdrängt der Nebel den Tag. Die wenigen Autos, die an unserem Haus vorbei fahren, beeilen sich und schon ganz bald ist gar kein Auto mehr zu hören. Auch die Fenster in den Nachbarhäusern sehen dunkel aus. Alle Menschen scheinen unterwegs in den umliegenden Städten zu sein. Emsig drängen sie sich wohl durch die großen Einkaufscentren, die Tage des Umtauschen und der Gutschein-Einlösung haben begonnen. Bei uns hingegen kehrt schon gegen frühen Nachmittag Ruhe ein, denn für uns hat die Zeit zwischen den Jahren begonnen. Der Ofen bollert vor sich hin, unsere kleine Räucherschale verströmt einen intensiven, reinigenden Duft und viele kleine und große Weihnachtslichter und Kerzen geben unserem Heim eine kuschelige Atmosphäre. Hund und Katze schnarchen leise auf ihren Lieblingsplätzen und im Hintergrund läuft ein fantastisches Hörbuch. Die Tür geht auf und ein Schwall kalter Winterluft weht durch das Haus. Mein Sohnemann kommt mit strubbeligen Locken, roten Wangen und glänzenden Augen mir entgegen und erklärt begeistert: "Mama, es ist so nebelig, man sieht die Hand vor Augen nicht!". Die Rauhnächte haben bereits begonnen.

Verlink mitt: "Sterne"

Donnerstag, 26. Dezember 2019

Sternenglück


Wir sitzen in der Kirche und bestaunen den wunderschönen, wenn auch schlichten Christbaum. "Sieht der Weihnachtsbaum nicht einfach herrlich aus?", flüstere ich meinem Großen zu, "Er trägt nur Strohsterne und dennoch wirkt er königlich geschmückt.". "Finde ich auch.", flüstert mir mein Großer zurück, "Weniger ist eben doch mehr.". "Am schönsten finde ich den großen Stern auf der Spitze.". Mein Großer nickt mir bejahend zu und wir stimmen gemeinsam mit der Gemeinde das erste Lied an. Zu Hause angekommen war schon das Christkind da und unsere kleine Bescherung beginnt. "Ich bin gleich wieder da, Mama. Ich muss kurz in den Schuppen, was holen!". erklärt mir mein Großer grinsend und ist auch schon verschwunden. Einen Moment später steht er schon wieder vor mir: "Frohe Weihnachten, Mama!". In seinen Händen hält er einen schlichten, etwas unproportionierten, Stern aus kargen Fichtenzweigen. "Gerade eben in der Kirche musste ich richtig in mich hinein grinsen, Mama!", mein Großer drückt mir einen Kuss auf die Stirn, "Ich habe den Stern gemacht, als die Fichten im Garten gefällt wurden. Als Erinnerung an unseren Waldgarten sozusagen. Ich hoffe, er gefällt dir.". Ich nicke gerührt und zwinkere eine kleine Träne ungesehen weg: "Der Stern ist einfach wunderbar, mein Schatz! Danke dir!". 


Verlink mitt: "Sterne"

Montag, 23. Dezember 2019

black stories - Rabenschwarze Rätsel rund um Weihnachten


Heute habe ich noch ganz schnell vor der Bescherung einen Geschenk-Tipp für Euch. Kennt Ihr schon die "black stories" von Moses? Nein? Das Kartenset, welches 50 knifflige, rabenschwarze Rätselkarten für Teenager und Erwachsene beinhaltet, die es durch geschicktes Fragen zu lösen gilt? Nein? Das solltet Ihr ändern. Die "black stories" sind ein herrlicher Zeitvertreib. Ich habe vorhin mal gezählt: wir haben sage und schreibe acht Kartenboxen von ihnen, dazu kommen eine Kartenbox "green stories", eine Kartenbox "golden storie" und nun auch noch eine Kartenbox "rainbow stories". Mein Großer war sogar schon bei einer Autorenlesung im Jugend-Kulturzentrum "Bollwerk" zum Miträtseln und kam begeistert mit der limitierten Sarg-Edition nach Hause. Wir sind also Fans ;) Am meisten macht es Spaß die "black stories" zusammen mit der Familie oder Freunden zu lösen. Einer aus der Rätselrunde, der Spielleiter, nimmt eine Karte aus dem Stapel, liest die kurze Geschichte vor, die auf der Vorderseite der Karte steht. Auf der Rückseite der Karte findet der Spielleiter die Antwort, die er natürlich für sich behält. Nun muss das Ratevolk sich an die Auflösung der Geschichte "heranfragen". Dabei sollten die Fragen so formuliert sein, dass der Spielleiter mit "ja" oder "nein" antworten kann. Ein kniffliger Ratespaß!

Das Fest der Liebe kann leicht zur Katastrophe werden: brennende Kerzen, zu enge Schornsteine, rebellierende Rentiere, zu viel Zeit mit der Verwandtschaft - all das kann leicht zu einer Katastrophe führen. Bevor sich die Familie an die Gurgel geht, ist es da definitiv besser, gemeinsam ein paar Nüsse und die "black stories" aus der Christmas Edition zu knacken. 50 rabenschwarze Rätsel rund um tödliche Weihnachten.

Für Teens und Erwachsene
Spieler: 2+
Spieldauer: 2 - 20 Min/Story
€ 9,95

Furchterregende Dinge geschehen in Zauberschulen und Schlössern, auf Schlachtfeldern, in der Tiefe des Meeres und sogar in der Hölle! Die Täter sind geheimnisvolle Magier, blutgierige Vampire, böse Hexen und feuerspeiende Drachen. Hier haben die Dämonen, Geister und selbst der Teufel höchstpersönlich nichts zu lachen. Diese fantastisch mystische Version der "black stories" basiert auf Geschichten aus Fantasy- und Mystery-Filmen und Serien und bietet zusätzlich zum rabenschwarzen Rätselspaß noch viele spannende Infos über die Filme und Serien, Regisseure, Plots und Darsteller.

Für Teens und Erwachsene
Spieler: 2+
Spieldauer: 2 - 20 Min/Story
€ 9,95

Die rainbow stories versammeln 50 fabelhaft verzwickte Rätsel voller Magie für kleine, fantasievolle Ratefüchse. In den Rätseln spielen eifrige Elfen, furchtlose Feen und verzauberte Einhörner die Hauptrolle und umgeben die Spieler mit einem Hauch von Magie. Es passieren zauberhafte Dinge, deren funkelnde Geheimnisse durch Fragen, Raten und Tüfteln enthüllt werden müssen. Eine ordentliche Portion Neugier, ein guter Riecher und eine blühende Fantasie sind auf jeden Fall von Vorteil!

Alter: 8+
Spieler: 2+
Spieldauer: 2 - 20 Min/Story
€ 9,95


Möchtet Ihr wissen, wer von meinen Lieben sich für welche der vorgestellten Kartenboxen entschieden hat? Ratet mal! Lach...

Kleiner Tipp:
Mein Großer (17) hat direkt lachend gesagt: "Ich möchte die 'rainbow stories' ausprobieren". Ich habe ihn ganz verblüfft angeguckt, aber er meinte es wirklich ernst: "Diese 'Unicorn-Edition' könnte episch werden.".


verlinkt mit: "Lesezimmer-Karminrot" von Andrea 

{Werbung}
Mit freundlicher Unterstützung des Moses.Verlages
Friedhelm-Merz-Verlag/SPIEL'19

Samstag, 21. Dezember 2019

Waldweihnachten


Herzlich Willkommen bei Nicole's (Niwibo) "Reise durch den Advent". Ja, Ihr seid hier richtig. Ich bin das 21. Türchen und nehme ich Euch mit an den linken Niederrhein. Genauer gesagt in unseren Lieblingswald direkt neben dem altehrwürdigen Kloster Kamp. Dort wollen wir gleich gemeinsam ein Fest für die Tiere im Wald feiern. Habt Ihr Lust?! Dann los...

"Julie - zu mir!", mein Sohnemann läuft gut gelaunt neben mir her. Freudig kommt unsere hübsche Hündin ihm entgegen und wirft ihm ihr Stöckchen vor die Füße. Mein Sohnemann bückt sich um das Stöckchen aufzuheben und es erneut zu werfen. "Und, mein Kleiner? Weißt du noch, wo die Kiefer steht?", lächelnd hebe ich meinen Kopf an, um meinem Sohnemann in die Augen zu blicken. "Also, Mama! Klein bin ich nun wirklich nicht mehr!", wehrt mein Sohnemann grinsend ab, greift mit einem Arm um mich und hebt mich leicht an, "Wenn hier jemand klein ist, dann wohl du!". "Lass mich runter!", zapple ich nun laut lachend. "Wie groß er doch in diesem Jahr geworden ist.", denke ich leise nur für mich und sage laut, "Für mich wirst du immer mein Kleiner bleiben.". "Du meinst dein Jüngster, Mama!", verbessert mich mein Sohnemann und stellt mich behutsam wieder auf den Waldboden. Heute ist ein besonderer Tag im Advent, denn heute feiern wir unser Weihnachtsfest für die Tiere im Wald. Eine innig geliebte Familientradition, die in Kindergartentagen begonnen hat und hoffentlich noch einige Jahre weitergeführt wird. Seit vier Jahren nehmen wir immer die gleiche junge Kiefer, da sie an einer gut erreichbaren Wegkreuzung steht. Geschmückt wird die Kiefer von uns mit selbstgemachten Wildtierfutter. Wir haben Erdnüsse für die Eichhörnchen, lecker gefüllte Walnussschalen für die Vögel und Maiskolben für die Rehe und Kaninchen. Die Äpfel müssen sich alle Tiere teilen. "Gut. Dann eben mein Jüngster!", erwidere ich grinsend und bleibe stehen. Wir sind da. Unser Fest kann beginnen. Doch kaum haben wir mit unserem Ritual begonnen, gesellt sich eine ältere Dame mit zwei Hunden zu uns. "Was für eine Freude!", erklärt sie uns gerührt, "Ich finde es so schön, dass ihr beide an die Tiere im Wald denkt! Und alle Dinge sind selbstgemacht und auch noch recycelbar. Ich habe schon mal so einen Weihnachtsbaum gesehen, da hingen zum gekauften Futter auch noch Plastikkugeln im Baum. Eine Schande!". Mein Sohnemann schüttelt anteilnehmend den Kopf und erklärt auf Nachfrage der guten Frau, wie man Walnussschalen füllt. Während die Dame vergnügt mit uns plaudert, helfe ich meinem Sohnemann die schlanke Kiefer zu schmücken. "Jetzt noch die Schleife oben in die Spitze dann sind wir fertig.", erkläre ich fröhlich und blicke auffordernd meinen Sohnemann an. "In die Spitze, Mama?", mein Sohnemann schüttelt überlegend den Kopf, "Das werden wir nicht schaffen. Ich kann ihn zwar biegen, aber dann bricht der Weihnachtsbaum nachher noch ab.". "Hmmm.. ich glaube, du hast recht! Na, dann hängen wir die Schleife eben soweit wie möglich nach oben.", erwidere ich zustimmend. "So, fertig!", mein Sohnemann reibt seine Hände sauber und nimmt dann unser Weidenkörbchen. "Fröhliche Weihnachten euch da im Wald!", ruft er mit lauter Stimme, wendet sich an die gute Frau, die während der ganzen Zeit nicht von unserer Seite gewichen ist, und fügt leiser hinzu, "Ihnen auch ein schönes Weihnachtsfest.". Die Dame nickt und erwidert seinen Wunsch irgendwie verlegen. Wir verabschieden uns und laufen in die entgegengesetzte Richtung. Nach einigen Schritten stimmt mein Jüngster ein traditionelles irisches Weihnachtslied an. "Christmas in the old man's hat.", singt er mit seiner vollen Stimme und ich stimme lächelnd mit ein. Mein Herz wird warm und weit: Mein Jüngster wird immer mein Kleiner bleiben!



Und hat Euch das 21. Türchen gefallen? Ich hoffe es sehr 
und bedanke mich von ganzem Herzen bei
Nicole (Niwibo) für die weihnachtliche Reise. 
Morgen geht es übrigens im Saarland mit Heidi weiter. 
Viel Spaß dabei!

Euch allen wünsche ich einen herzenswarmen vierten Advent!
Herzlichst, Nicole.




Unsere DIY's zur Winterfütterung von Wildtieren:

Vergangene Waldweihnachten: >hier<