Dienstag, 31. März 2020

Osterkranz aus Hefe



"Du meine Güte, Mama. Guck mal, wie dick die Schafe sind!", mein Sohnemann sieht mich entgeistert an. "Sie sind nicht dick. Sie sind nur noch nicht geschoren!", erkläre ich beruhigend. "Aber das weiß ich doch, Mama!", mein Sohnemann sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, "Nur ist schon bald April, da sollte der Bauer mal in die Puschen kommen!".

Zutaten
  • 500 g Mehl
  • 1 Pck. Hefe
  • 250 ml Milch
  • 2 Eier
  • 60 g Butter
  • 60 g Zucker
  • 1/2 TL Salz
  • 1 EL Rum
  • 1 Schale einer ungespritzten Zitrone
  • Hagelzucker

Zubereitung

Hefe in lauwarmer Milch auflösen und in die Mitte der Schüssel mit Mehl geben, etwas Zucker drüberstreuen und gehen lassen. Dann alles gut miteinander vermischen und wieder aufgehen lassen. Den Teig nach dem Aufgehen nochmals kurz kneten. Nun den Teig teilen, zu Rollen formen und einen Zopf flechten und zu einem Kranz zusammenfügen (am besten gleich auf dem vorbereitetem Blech). Nochmals etwas gehen lassen und dann backen bei 170°C Umluft ca. 35- 40 min. Sobald der Osterkranz erkaltet ist mit Hagelzucker bestreuen.

Kleine Erinnerung!
Wer Kresseeier auf seinem österlichen Frühlingstisch haben möchte, sollte nächstes Wochenende den Samen aussäen.


Freitag, 27. März 2020

Von Schoko-Waffel-Eiern (und anderen Eiern)


Guten Morgen, meine Lieben! Setzt Euch doch bitte zu mir und trinkt eine gute Tasse Kaffee oder Tee mit mir. Lasst uns wie in vergangenen Zeiten ein Pläuschen halten und für einen Moment diese beunruhigenden Zeiten vergessen. Möchtet Ihr vielleicht ein Schoko-Waffel-Ei? Oder seid Ihr noch ganz und gar beim Fasten? Ich muss gestehen, dass bei mir ist Fasten ausgefallen ist. In solchen Zeiten muss Nervennahrung her.. lach! Außerdem ist das Nichttreffen von Freunden und Familie wahrscheinlich auch eine Art von Fastenkur. Eine immense sogar. Habt Ihr gerade meinen kleinen Zinkeimer voller Hühnereiern gesehen? Da es kuschelig warm im Hühnerstall ist und sie jeden Tag im Sonnenschein spazieren gehen können, legen sie fleißig. Deshalb gibt es heute auch wahrscheinlich einen Gemüsepfannekuchen (Rezept: >hier<). Das ist schnell gemacht und auch mein Papa mag ihn gerne. So, meine Lieben und nun muss ich leider Schluss machen. Einer unserer Brandmelder piept ab und an. Leider auch mitten in der Nacht. Das hat heute Nacht mich und meinen Sohnemann geweckt und wir sind beide anschließend unruhig durch's Haus getigert.. nervig! Drückt mir mal die Daumen, dass ich heute den richtigen Melder finde und die Batterien austauschen kann. 


Ich wünsche Euch von Herzen ein charmantes Wochenende.

Take care, Nicole

Sonntag, 22. März 2020

Bleibt zuhause - Gedanken


Ich stehe am Fenster und blicke nachdenklich in den Garten. Den ganzen Nachmittag haben mein Göttergatte und ich den eisigen Ostwind ignoriert und im Garten gewerkelt. Einige Zweige unserer Hainbuchenhecke mussten weichen, deren zartes Grün nun in einer schlichten Glasvase im Licht der untergehenden Märzsonne den Frühling versprechen. Still ist es gerade im Haus, mein Göttergatte arbeitet im Homeoffice und die beiden Jungs daddeln unabhängig voneinander in ihren Zimmern. "Meine Kinder!", denke ich und mit wird ganz warm ums Herz. Wenn ich an die Einstellung mancher jungen Leute denke, bin ich froh und dankbar, dass meine beiden Jungs von sich aus zu Hause bleiben wollen. Was hat mein Sohnemann gesagt? "Meine Mama und mein Papa und meine Großeltern sind mir wichtig. Ich möchte, dass es ihnen gut geht und dass wir bald wieder alle zusammen normal leben können.". Wieder normal leben, leben überhaupt - mir wird bange zumute. Was kommt da noch auf uns zu? In Gedanken sehe ich die schrecklichen Bilder aus Italien und denke daran, was mir eine liebe Freundin anvertraut hat. Ihr graut es davor, dass ihre Lieben sich anstecken und einsam und verlassen ihren letzten Weg gehen müssen. Irgendwo vergessen in einem überfüllten Krankenhaus. Mein fast blinder Vater von neunzig Jahren kommt mir in den Sinn. Erst gestern hat er, als ich ihm sein Mittagessen gebracht habe, mir nahe gelegt, meine Besuche einzustellen. Dabei ging es dem alten Mann nicht um sich, nein, er hat Angst um mich. Er hatte Tränen in den Augen als er zum Abschied sagte: "Nicole, sieh zu das du gesund bleibst, wenn es mich trifft, ist das nicht schlimm. Aber du, sieh zu, dass du gesund bleibst. Deine Kinder brauchen dich. Du brauchst nicht mehr zu kommen.". Leise Tränen laufen über mein Gesicht und mich schüttelt es. Nein, solche Gedanken bringen mich nicht weiter. Noch ist es nicht so und ich versuche die Last der Gedanken abzuschütteln. Ich wische energisch über meine Wangen, straffe meine Schultern und gehe ins Wohnzimmer vorbei an unserem alten Weichholz-Buffet, an dem eine Leine mit lieben Karten und Briefen befestigt ist. Claudia, Kirsten, Magdalena und Nina haben in den letzten Wochen ganz lieb an mich gedacht, wofür ich sehr dankbar bin. Mein Blick fällt auf den hübschen Kalender von Astrid. März 2020. Ein Monat, der in die Geschichte der Menschheit eingehen wird. Wie er dastehen wird entscheiden wir mit. Jetzt. Bleibt zuhause - rettet Leben!

Ihr Lieben, passt auf Euch auf.
Bleibt tapfer, stark und gesund!
Alles Liebe, Nicole

Samstag, 21. März 2020

Nisthaus


"Wo möchtest du denn das Nisthaus von Denk aufgehangen haben?", mein Göttergatte sieht mich fragend an. "Ich finde, es sollte ein Plätzchen an unserer Birke bekommen.", ich mache eine Schnute und überlege laut: "Das sieht bestimmt hübsch aus -  beides wirkt wunderbar skandinavisch. Das naturgrün des Nisthauses mit dem hellgelben Dach passt einfach zu dem hellen Birkenstamm.". Mein Göttergatte nickt zustimmend und betrachtet den Alunagel, der zur Befestigung mitgeliefert wurde: "Aber ich möchte eine andere Aufhängung.". "Warum?", frage ich nun stirnrunzelnd, "Selbst auf der NABU-Seite heißt es, ein Alunagel ist perfekt und schadet dem Baum nicht!". "Das mag ja stimmen," erwidert mein Göttergatte schmunzelnd, "Doch ich möchte es lieber an einem Tau aufhängen.". Ich seufze ergeben: "Dann mach das, Schatz! Hast du gesehen, dass hier am Dach ein kleiner Holzdübel angebracht ist? Er soll das Dach gegen Abheben sichern und bietet daher Schutz vor Nesträubern.". "Nesträuber, Mama?", mein Sohnemann gesellt sich zu uns, "Was denn für Nesträuber?". "Na, zum Beispiel Eichhörnchen.", erkläre ich gelassen. "Eichhörnchen? Mama, das würden unsere Eichhörnchen doch niemals machen!", empört guckt mein Sohnemann mich an. "Na, und ob!", erwidere ich ermst, "Und wenn nicht die, dann kommt der Buntspecht von hinten aus dem Waldgarten.". "Hmmm!", mein Sohnemann schüttelt den Kopf und beobachtet wie sein Vater das Nisthaus aufhängt, "Aber wenigsten kommt unser Kater nicht dran, dafür hängt es zu hoch!". "Genau.", bestätigt mein Göttergatte und kommt von der Leiter herunter, "Und reinregnen kann es so auch nicht, ich habe es nach vorne gekippt und nach Osten ausgerichtet.". "Prima!", ich nicke zufrieden, "Dann kann es ja jetzt bezogen werden!".

Nisthaus von Denk: >hier<
NABU "Richtiges Aufhängen von Nisthilfen": >hier<



Dieser Post entstand mit freundlicher Unterstützung der 
Firma Denk Keramische Werkstätten e.K..

(WERBUNG)

Donnerstag, 19. März 2020

Bei den Moorfröschen


Während sich die Sonne durch den frühen Morgennebel kämpft, sitzt ein Rohrspatz in den Wipfeln der Halme und begrüßt den Tag. Die dunklen Kronen der Schwarzerlen am Rande der Saalhofer Ley wippen im noch kalten Morgenwind und das Niedermoor erscheint wie ein verzaubertes Paradies. Noch ist das Fiepen und Quaken der Amphibien nicht zu hören, denn die Sonne hat sie noch nicht wach geküsst. Nur auf der Wasseroberfläche kann man ihren Laich erkennen und wer näher hinschaut kann das eine oder andere Tier reglos im kalten Wasser entdecken. Während unsere Hündin aufgeregt mit der Nase über den Boden schnüffelt, laufen mein Göttergatte und ich Hand in Hand am Rande des feuchten Erlenbruchwaldes entlang. "Sieh nur.", mein Göttergatte bleibt unvermittelt stehen, "Die Sonne kommt durch!". Ich hebe mein Gesicht in die Sonne, spüre den kühlen Märzwind in den Haaren und lausche dem Gesang der Vögel. Vergessen sind für einen Moment die schlimmen Nachrichten in der Welt und auch die Sorge um die Lieben wird ganz klein. Ich seufze leise und lehne mich an meinen Göttergatten. Ein inniges Stoßgebet fliegt gemeinsam mit einer leicht trudelnden Hummel in den Himmel. Hoffen wir, dass es gehört wird.


Verlinkt mit: *Natur-Donnerstag*