


"Aus dem Weg! Aus dem Weg!", die lachende Stimme meines Großen schallt über den Hügel. Wenn wir ehrlich sind, ist eigentlich nicht genügend Schnee zum Rodeln da. Der gestrige Nachmittag hat den schönen nassen Schnee stark schmelzen lassen. Aber das stört die Kinder nicht, auch wenn es mehr Eis statt Schnee ist, haben sie eine Menge Spaß. Während wir Erwachsenen über die verschiedenen Schlittenarten fachsimpeln (ich plädiere vehement für einen einfachen Holzschlitten mit Hörnern) flitzen die Kinder immer wieder den einzigen Hügel der Umgebung hinauf, um dann lachend wieder auf dem Schlitten nach unten zu sausen. Kurzentschlossen borge ich mir den Holzschlitten meines Kleinen und marschiere den Hügel hoch. Oben angekommen postiere ich den Schlitten vorsichtig (denn es ist wirklich alles vereist) und warte auf freie Fahrt. "Wer eher unten ist!", ruft der Kumpel meines Großens auffordend über seine Schulter und schießt davon. Wir anderen hinterher. "Vorsicht, Vorsicht!!", die krähende Stimme meiner Patentochter ermahnt unvorsichtige Spaziergänger und versucht den beiden etwas ungeschickt auszuweichen. Puh, gerade nochmal gut gegangen! Da mein Kleiner seinen Schlitten einfordert, geselle ich mich wieder zu den Erwachsenen. Außer uns und unseren Freunden (sieben Erwachsene und acht Kinder) sind nur noch zwei weitere Väter mit ihren Töchtern auf dem Schlitten unterwegs. An einem richtigen Schneetag tummeln sich hier sonst alle Kinder unserer Stadt. "Heute ist hier aber echt wenig los!", verwundert schaue ich meine Freundin an. "Die werden alle so wie du gedacht haben!", grinst sie mich an, denn ich hatte heute Morgen in einem Whatsapp-Rundschreiben gemeint, dass wohl zu wenig Schnee zum Rodeln liegen würde. "Wie gut, dass ihr mich überzeugt habt, doch hierher zu kommen!", grinse ich zurück und beobachte lächelnd wie mein Kleiner zum x-ten Mal den Hügel hinuntergesaust kommt, vorneweg sein großer Bruder. Na, die beiden werden heute Abend bestimmt gut schlafen!