Sonntag, 27. Dezember 2020

Pandemische Weihnachten


"Mama, warum gibt es eigentlich in diesem Jahr unsere Weihnachtssuppe ohne Brottasse?", mein Sohnemann sieht mich misslaunig an. "Das liegt daran, dass unser Bäcker heute morgen keine Waren verkaufen durfte!", mischt sich mein Göttergatte ein. Mein Sohnemann zieht seine Augenbrauen nach oben und guckt überrascht seinen Papa an. "Warum das?". "Nebenan in der Pizzeria hat es gebrannt.", weiß mein Göttergatte zu berichten, "Nur ein Kellerbrand, aber das Ordnungsamt hat wegen des Rauches alle Geschäfte geschlossen.". "Das ist ja schlimm!", der Gesichtsausdruck meines Sohnemannes wechselt in Sekunden von misslaunig auf mitfühlend, "Die armen Besitzer!". Ich lächle in mich hinein und sage aber: "Die Suppe gibt es in diesem Jahr sowieso erst am ersten Weihnachtstag, nachdem wir sie zu den Opas und der Oma gebracht haben. Heute am Heiligen Abend wollen wir doch gemütlich ein Raclette machen.". Aufmunternd blicke ich meinen Großen an, der gerade zur Tür hereinkommt. "Genau!", ergänzt mein Großer, "Schön gemütlich! Wir haben heute ja mehr Zeit als sonst. Kein Gottesdienst und auch die Großeltern wollen nicht hin und her gefahren werden.". Mein Herz wird ganz eng. Weihnachten ohne die Großeltern kann ich mir gar nicht vorstellen, aber sie haben sich so entschieden und das kann ich auch gut verstehen. Doch nicht nur diese besondere Situation bedrückt mich und so platze ich heraus: "Wie soll denn das Weihnachtsfest ohne den Segen des Pfarrers beginnen?!". Mein Lieben gucken mich ratlos an. "Gibt es denn vielleicht einen Online-Gottesdienst, Mama?", mein Großer sieht mich fragend an. "Das kann sein.", erwidere ich eifrig und suche auf meinem Smartphone nach einem Link. Und tatsächlich! Unsere Gemeinde hat einen Weihnachtsgottesdienst online gestellt. Was für eine Freude! So wollen wir es machen. Als dann pünktlich um 17.00 Uhr die Glocken der benachbarten Kirche läuten, sitzen wir alle vor dem Fernseher und der Gottesdienst beginnt. Wir beten gemeinsam mit unserem neuen Pfarrer, lauschen dem Orgelspiel und schauen uns vergnügt das Krippenspiel an. Einige der Kinder kennen wir sogar persönlich und das macht das Schauspiel noch anrührender. Dann ist es soweit unser Pfarrer schenkt uns seinen Segen und wie in jedem Jahr stimmt die Gemeinde "O du fröhliche" an. Mein Herz wird weit und meine Augen füllen sich vor Dankbarkeit und Freude mit einigen Tränchen. Verstohlen wische ich sie weg, doch mein Großer hat es schon gesehen. Schnell nimmt er mich in den Arm und flüstert liebevoll: "Frohe Weihnachten, Mama!". Dankbar sehe ich ihn an und schließe mich den fröhlichen Weihnachtswünschen- und Umarmungen meiner Lieben an. "Frohe Weihnachten, meine Lieben!"





Verlinkt mit: "Friday-Flowerday*

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Weihnachten von A-Z (oder "Das letzte Türchen im Teezauber-Adventskalender!")


Ich sitze gemütlich an unserem alten Esstisch und bereite meine Teezauber-Adventskalender-Post vor. Eigentlich wollte ich meine Karten in diesem Jahr selber basteln, doch dann habe ich so hübsche Weihnachtskarten entdeckt, dass ich diese Idee verworfen habe. Der Kaminofen bollert vor sich hin und im Hintergrund läuft ein Weihnachtshörbuch "Apfel, Nuss und Schneeballschlacht". Als mein Großer noch klein war, hat er diese CD in seinem Adventskalender gefunden. Ich lausche den Weihnachtsgeschichten und beschrifte dabei eifrig alle Briefumschläge, dann folgen die Stempel und jeder Umschlag erhält eine Briefmarke. Zufrieden betrachte ich den wachsenden Stapel. Was für eine wunderschöne Aktion, die Claudia da ins Leben gerufen hat. So viele verschiedene Teesorten, von liebevollen Karten und warmen Worten begleitet, durfte ich die Adventszeit hindurch genießen. Ein lautes Pfeifen unterbricht mein Tun und ich halte inne. "Lass nur!", ich höre wie mein Göttergatte seinen Bürostuhl nach hinten schiebt und in die Küche eilt, "Ich hole den heißen Wasserkessel vom Herd!". Ich stehe auf und hole unsere Weihnachtstassen aus dem antiken Buffetschrank: "Möchtest du auch den Tee probieren, den ich verschicken werde?". "Gerne!", mein Göttergatte steht nun schon abwartend neben mir, "Was ist das denn für einer?". "Ich habe in diesem Jahr einen wärmenden Bio-Kräuter-Tee ausgesucht, der gerade für den Hals wohltuend sein soll. Das schien in mir in diesen besonderen Zeiten richtig zu sein.", erkläre ich leise, "Er ist mit Zimt, Fenchel und Süßholz. Auch Thymian und Ingwer sind auch mit von der Partie.".  Ich nehme zwei Teebeutelchen aus der Verpackung und hänge sie in die Tassen. Vorsichtig schüttet mein Göttergatte das kochende Wasser über die kleinen Teebeutel, während ein lustiges Weihnachtsgedicht aus dem kleinen Kinder-CD-Player tönt. Ihr ahnt sicherlich, wie es wohl lautet?

Weihnachten von A-Z
(Rotraut Susanne Berner)


...ach, am Abend Äpfel braten, 
backen, basteln, Christbaumschmuck!
Durch die Dämmrung eilen Engel,
Esel, Eisbärn, einsam frierend.

Fette Gänse gackern herdwärts,
heimlich im Innern ist jedermann jung,
jauchzet, jubelt, jonglieret Kometen,
knistert, knetet, knabbert Konfekt.

Kinder lassen Lichter leuchten,
lauschen Liedern, lesen lange;
mollige Mädchen mahlen Mandeln,
mischen Mehl mit Marzipan.

Mit Naschwerk nahet nächstens Niklas,
netten Nachbarn, Neffen, Nichten,
Nüsse, Nougat offerierend.
Onkel, Omas, packen Päckchen,

pralle Postgebäude platzen,
Paten plündern Portemonnaies,
pfänden Perlen, Pelz, Paläste – 
Quanti-, Quali-, Raritäten!

Rastlos rennen Rauschgoldengel,
Schneemann, Söhne, Schwiegermütter,
Tanten, Tee, Tannen und Verwandte,
Väter, Vettern, Weihnachtsmänner.

Wünsche werden wieder wahr,
weiße Weihnacht, X-mas, yeah!
Zwischen zerdrückten Zuckerplätzchen
zuletzt Zweifel, Zahnweh – ach...

Frohe Weihnachten!
Herzlichst, Nicole mit Familie

Sonntag, 20. Dezember 2020

Waldweihnachten - eine liebgewordene Familientradition


"Du meine Güte, Mama. Ist das diesig heute!", mein Sohnemann sieht angestrengt in den tiefen Wald. Man kann nur die vorderen Bäume gut erkennen, denn im Hintergrund drängen graue Nebelschwaden durch das dichte Unterholz. Es ist so kalt, dass unser Atem in kleinen Wölkchen davongetragen wird und wir unsere wärmenden Wollschalls noch ein wenig enger um den Hals ziehen müssen. Ein perfekter Morgen im Advent um unser Weihnachtsfest für die Tiere im Wald zu feiern. Eine innig geliebte Familientradition, die in Kindergartentagen begonnen hat und hoffentlich noch einige Jahre weitergeführt wird. "Huch, Mama. Jetzt habe ich gerade gedacht da kommt ein Wildschwein aus dem Gebüsch gelaufen!", mein Sohnemann grinst mich verlegen an, deutet auf einen dunklen Baumstumpf in der Ferne und ergänzt fast ohne Luft zu holen, "Und ja, Mama. Ich weiß, dass es hier keine Wildschweine gibt. Das größte Tier hier im Wald ist das Reh.". Ich grinse in mich hinein und nicke zustimmend. "Aber Mama, ich finde heute riecht es nach Wildschweinen. Riech mal, es riecht nach Maggi!", mein Jüngster hält prüfend seine Nase in die Luft. "Das liegt an den ganzen Eicheln hier auf dem Boden.", weiß ich zu berichten und bleibe stehen, "So, und nun müssen wir uns eine neue Kiefer aussuchen, die wir schmücken wollen. Unsere alte Kiefer hat fast keine Äste mehr.". Missbilligend schüttelt mein Sohnemann den Kopf: "Ich finde es immer noch eine Frechheit, dass manche Leute einfach Zweige im Wald abschneiden, um es sich zu Hause gemütlich zu machen. Es liegt doch wirklich genug im Wald auf dem Boden herum.". Ich nicke unglücklich, denn die betroffene Kiefer war vier Jahre lang eine treue Begleiterin für uns. Vorsichtig erkläre ich meinem Sohn, dass es vielleicht daran liegt, dass in dieser schwierigen Zeit viele unwissende Menschen durch die Wälder streifen und dass manche erst lernen müssen, wie man sich angemessen verhält. "Lernen, Mama?!", mein Sohnemann blickt mich ratlos an, "Aber von wem denn?". Ich seufze tief: "Das weiß ich leider auch nicht.". Plötzlich bleibt mein Jüngster stehen: "Guck mal, Mama! Die Kiefer dahinten ist doch einfach perfekt!". Ich nicke erfreut und rufe unsere hübsche Hündin Julie zu mir. Wir müssen leider etwas vom Weg abgehen und da ist es mir lieber, dass sie dicht an meiner Seite bleibt. Mein Sohnemann läuft vor mir her und schwängt dabei fröhlich unser Körbchen, dass mit selbstgemachten Wildtierfutter reich gefüllt ist. Wir haben Erdnüsse für die Eichhörnchen, lecker gefüllte Walnussschalen und buttrige Futterrollen für die Vögel mit dabei. Für die heimischen Rehe hängen wir gleich ein paar Äpfelchen in die schlanke Kiefer. Kaum sind wir am Baum stimmt mein Jüngster ein fröhliches Weihnachtslied an. "We wish you a merry christmas.", singt er mit seiner vollen Stimme und ich stimme lächelnd mit ein. Plötzlich, ganz unerwartet kämpft sich die blasse Wintersonne durch die Wolkendecke und verzaubert die feinen Tautropfen in glitzernde Funkelperlen. Ein ganz besonderer Weihnachtsfrieden senkt sich über den stillen Wald und ich greife nach der kräftigen Hand meines Jüngsten. Staunend stehen wir nebeneinander und genießen gemeinsam den fast schon magischen Moment. Mein Sohnemann beugt sich zu mir runter und drückt mir einen Kuss auf die Wange. "Das ist für mich Weihnachten, Mama!", erklärt er mir mit rauher Stimme und ich kann nur noch stumm und voller Liebe nicken.
 

Samstag, 19. Dezember 2020

Teezauber


Nur hereinspaziert, meine Lieben. Darf ich Euch vielleicht auf eine Tasse Tee einladen? Es ist genau der richtige Zeitpunkt dafür. Denn auch in dieser Adventszeit hat sich bei mir und 24 anderen Teilnehmerinnen ein kleines Ritual eingeschlichen. Wir alle machen beim "Teezauber" von der lieben Claudia mit. Immer wenn es mir möglich ist, öffne ich morgens ganz in der Frühe voller Vorfreude einen liebevoll gestaltenden Umschlag, den mir eine liebe Bloggerin per Post zugeschickt hat, bestaune die hübschen Weihnachtskarten, lese die weihnachtlichen Zeilen, besuche dann den Blog der jeweiligen Absenderin, bedanke mich herzlich und genieße dann in einem ruhigen Moment eine gute Tasse Tee. Hachz.. was für eine heimelige Auszeit. Findet Ihr nicht auch? Dankeschön dafür!


Wollt Ihr mal schauen, wer alles dabei ist? 
>Hier< findet Ihr eine Liste aller Teilnehmerinnen:


 2. Dezember: Tanja von Nostalgiefee
 3. Dezember: Nicole von niwibo
 5. Dezember: Tina von Tina-vom-Dorf
 6. Dezember: Martina (ohne Blog), Posting erscheint >hier< bei Alltagsbunt
 7. Dezember: Regina von Wupperbär 
 8. Dezember: Frauke von Patchgarden
14. Dezember: Birgit (ohne Blog), Posting erscheint >hier< bei Alltagsbunt 
15. Dezember: Ev von Die Farbe Ev
21. Dezember: Geli von Anric Holund
22. Dezember: Sabine (ohne Blog), Posting erscheint >hier< bei Alltagsbunt
24. Dezember: Nicole von Frau Frieda.. ach.. das ja bin ich ;))

Manu von Wir vom Ende der Straße - als besondere Teezauberin!


Liebe Claudia, ein ganz liebes Dankeschön für die wundervolle und umfangreiche
Organisation und Betreuung. Du machst das immer ganz wunderbar!


(Werbung da Verlinkung und Markenerkennung)