Mit gesenkten Kopf laufe ich dankbar ein paar Schritte hinter meinem Göttergatten her, denn von vorne kommt ein kräfitiger Wind, der mir die nassen Schneeflocken ins Gesicht weht und mir sowohl den Atem als auch den Blick nimmt. Wir sind wieder unterweg im Dachsbruch*, der für mich im Herzen zu meiner Heimat geworden ist. Manchmal kommt es mir so vor als ob wir jeden Stein, jeden Baum, jedes Schlagloch und jeden Weidepfahl persönlich kennen würden. Auch die Anwohner der vereinzelnten Gehöfte samt ihrer Vierbeinern und ihrem Federvieh sind uns mittlerweile bekannt und tatsächlich auch ans Herz gewachsen. Oft bleiben wir an freundlicheren Tagen für ein kleines Schwätzchen stehen und tauschen uns über die kleinen Dinge des Lebens aus. Gesundheit, Wetter, Familie oder auch Lokalpolitik lassen uns oft für einen Moment zusammenstehen. Doch heute scheint dieser Landstrich leergefegt zu sein. Bis auf ein paar Hasen ist niemand unterwegs. Das wiederrum freut mich sehr, denn viele Feldhasen sind im vergangenen Jahr auch hier bei uns am linken Niederrhein an der Hasenpest gestorben. Lächelnd bleiben mein Göttergatte und ich für einen Augenblick stehen und beobachten das wilde Spiel der Feldhasen, ehe wir uns wieder in den Wind stemmen und mit Bedacht über die stellenweise vereisten Wege gehen. Der Winter ist nun auch zu meiner Freude bei uns am linken Niederrhein angekommen.
*früher: das Dachsbroich
verlinkt mit: "Mein Freund der Baum" von Astrid
So eine schöne Beschreibung, liebe Nicole! Ich kann Eure Liebe zu der Landschaft gut verstehen, sie mag auf Außenstehende möglicherweise belanglos sein, aber man verbindet damit ja viel mehr als das Auge sehen kann. Hier hat es auch geschneit, aber leider geht die weiße Pracht schon wieder in grauen Matsch über. Aber in unseren Herzen sind ja immer noch die Schnee-Momente im Wald, die wir zwischen den Jahren genießen durften.
AntwortenLöschenHab ein ganz schönes Wochenende - liebe Grüße, Lene
Das freut mich, dass ihr durch ein niederrheinische Wintermärchen streifen konntet! Stellvertretend für mich. Ich hab’s unterlassen, denn mitten in der Stadt ist es dann eh nur schnell matschig. Auch im Garten sieht es eher lückenhaft aus. Aber was soll‘s, Hauptsache weiß, weil es alles heller macht.
AntwortenLöschenDir noch mal an dieser Stelle ein gutes Neues Jahr!
🤍lich
Astrid
So schön. Hier im Süden leider nix mehr mit Schnee, der Regen der letzten Tage hat so gut wie alles weggespült.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ursula
ja, so ein Spaziergang im Schnee tut der Seele gut! Ich gehe auch gerne bei jedem Wetter raus und freue mich immer, Leute zu treffen, mit denen ich ein Schwätzchen halten kann... Liebe Grüße Augusta
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