Mein Göttergatte und ich sind gemeinsam mit unserer hübschen Hündin Julie am Rande der Naturwaldzelle Niederkamp unterwegs, von den kühlen Tagen der vergangenen Woche ist seit zwei Tagen nichts mehr zu spüren. Die Sonne steht hoch am Himmel und das Thermometer zeigt 36° C Grad. Doch hier im Niederkamper Wald ist die Luft frisch und die Schatten der mächtigen Buchen spenden eine angenehme Kühle. "Ich liebe diesen Wald!", sage ich zufrieden und atme tief den Duft von Moos und feuchtem Holz ein, "Besonders jetzt im Sommer ist es einfach ein wunderbarer Ort um Durchatmen zu können!". Mein Göttergatte lächelt zustimmend und reicht mir seine Hand. Plötzlich bleibt er stehen und zeigt auf einen unscheinbaren Käfer, der gemächlich über einen alten Baumstumpf krabbelt. "Schau mal, ein Hirschkäfer!", flüstert er begeistert. Ich beuge mich näher und entdecke das kaum 2,5 Zentimeter große Insekt. "So ein kleines Exemplar habe ich noch nie gesehen.", staune ich, "Das muss ein frisch geschlüpfter Käfer sein, der sich gerade erst aus seiner Puppenwiege befreit hat.". Denn wir wissen, dass die Larven jahrelang im morschen Holz wachsen, während der erwachsene Käfer nur wenige Wochen im Sommer lebt, um sich zu paaren. "Ein echtes Wunder der Natur!". flüstere ich ehrfürchtig und schiebe mit der linken Hand einen Stengel mit filigranen Blüten beiseite, um den jungen Hirschkäfer zu fotografieren. Es ist das Große Hexenkraut mit seinen zarten weißen Blüten und den herzförmigen Blättern. "Das Hexenkraut ist so unscheinbar, aber sieh mal wie hübsch die Blüten sind.", fordere ich meinen Göttergatten auf und erkläre ungefragt: "Schon im Mittelalter wurde das Hexenkraut bei Hautproblemen und zur Beruhigung verwendet und galt es als Schutzpflanze gegen böse Geister.". Mein Göttergatte grinst mich breit an: "Aha, Hexenkraut also. Na, dann ist es ja kein Wunder, dass du es kennst!".
(Wikipedia). Der Hirschkäfer (Lucanus cervus, von lateinisch lucanus ‚Waldbewohner‘ und cervus ‚Hirsch‘) ist ein Käfer aus der Familie der Schröter (Lucanidae). Er gehört zu den größten und auffälligsten Käfern in Europa. Seinen Namen erhielt der Hirschkäfer aufgrund der bei den Männchen geweihartig vergrößerten Mandibeln (Oberkiefer).
Der Hirschkäfer wird auch als Schröter, Hornschröter, Feuerschröter oder Donnergugi bezeichnet. Der Name Donnergugi geht auf den Beinamen Donar des Gottes Thor zurück. Die Art war bereits im Römischen Reich bekannt: Die Larven wurden als Delikatesse gegessen, die männlichen „Geweihe“ als Amulett getragen.
Der Hirschkäfer war das Insekt des Jahres 2012.
Noch mehr Infos zum Hirschkäfer vom NABU >hier<
Wer gerne einen Fund melden möchte, bitte hier:
hirschkaefer@NABU-Station.de
verlinkt mit: *Mein Freund - der Baum*