An einem milden Sommertag spazieren mein Göttergatte und ich gemeinsam mit unseren treuen Hündin Julie im Gleichschritt am Rande des alten Buchenwaldes, des Niederkamper Wald, entlang. Die Luft ist frisch und die Schatten der mächtigen Buchen spenden eine angenehme Kühle. "Ich liebe diesen Wald!", sage ich zufrieden und atme tief den Duft von Moos und feuchtem Holz ein, "Besonders jetzt im Sommer ist es einfach ein wunderbarer Ort um Durchatmen zu können!". Mein Göttergatte lächelt zustimmend und reicht mir seine Hand. Plötzlich bleibt er stehen und zeigt auf einen unscheinbaren Käfer, der gemächlich über einen alten Baumstumpf krabbelt. "Schau mal, ein Hirschkäfer!", flüstert er begeistert. Ich beuge mich näher und entdecke das kaum 2,5 Zentimeter große Insekt. "So ein kleines Exemplar habe ich noch nie gesehen.", staune ich, "Das muss ein frisch geschlüpfter Käfer sein, der sich gerade erst aus seiner Puppenwiege befreit hat.". Denn wir wissen, dass die Larven jahrelang im morschen Holz wachsen, während der erwachsene Käfer nur wenige Wochen im Sommer lebt, um sich zu paaren. "Ein echtes Wunder der Natur!". flüstere ich ehrfürchtig und schiebe mit der linken Hand einen Stengel mit filigranen Blüten beiseite, um den jungen Hirschkäfer zu fotografieren. Es ist das Große Hexenkraut mit seinen zarten weißen Blüten und den herzförmigen Blättern. "Das Hexenkraut ist so unscheinbar, aber sieh mal wie hübsch die Blüten sind.", fordere ich meinen Göttergatten auf und erkläre ungefragt: "Schon im Mittelalter wurde das Hexenkraut bei Hautproblemen und zur Beruhigung verwendet und galt es als Schutzpflanze gegen böse Geister.". Mein Göttergatte grinst mich breit an: "Aha, Hexenkraut also. Na, dann ist es ja kein Wunder, dass du es kennst!".
(Wikipedia). Der Hirschkäfer (Lucanus cervus, von lateinisch lucanus ‚Waldbewohner‘ und cervus ‚Hirsch‘) ist ein Käfer aus der Familie der Schröter (Lucanidae). Er gehört zu den größten und auffälligsten Käfern in Europa. Seinen Namen erhielt der Hirschkäfer aufgrund der bei den Männchen geweihartig vergrößerten Mandibeln (Oberkiefer).
Der Hirschkäfer wird auch als Schröter, Hornschröter, Feuerschröter oder Donnergugi bezeichnet. Der Name Donnergugi geht auf den Beinamen Donar des Gottes Thor zurück. Die Art war bereits im Römischen Reich bekannt: Die Larven wurden als Delikatesse gegessen, die männlichen „Geweihe“ als Amulett getragen.
Der Hirschkäfer war das Insekt des Jahres 2012.
Noch mehr Infos zum Hirschkäfer vom NABU >hier<
Wer gerne einen Fund melden möchte, bitte hier:
hirschkaefer@NABU-Station.de
verlinkt mit: *Mein Freund - der Baum*
Guten Morgen, Nicole! Kann das nicht ein Balkenschröter sein, den du da entdeckt hast? Die sind kleiner und eher ganz schwarz und auch tagsüber aktiv. Auf den Fotos ist das allerdings schwer zu erkennen. Eine tolle Begegnung ist das ja so oder so! Und dazu dann Hexenkraut 🤣. Kein Wunder, dass du gerne in den Wald gehst! Das vermisse ich. Immerhin hatte ich heute wieder Besuch von einem jungen roten Eichhörnchen, dass sich durch den Wilden Wein bis an mein Fenster „geschoben“ hat.
AntwortenLöschenSonntagsgrüße!
Astrid
Was für eine schöne und seltene Begegnung - und dann noch mit Kamera bei der Hand. Wir hatten sogar mal das Glück, ein ausgewachsenes Exemplar inkl. Geweih zu sehen aber kein Handy dabei. Man kann im Wald ganz schön viel entdecken, wenn man nur mal aufmerksam unterwegs ist.
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Servus Nicole, eine Wanderung in der Natur ist immer ein Erlebnis. Mögen die Dinge noch so kleine sein, oft sind sie ein Wunder.
AntwortenLöschenLG aus Wien
Was für ein schöner Gang! Ich liebe es auch, wenn man so Wunderbares entdeckt. Sei es eine Spechtfeder (so schön) Moos, Baumkathedrale oder besondere Insekten. Was für ein Prachttier. Unter Schröder kenn ich ihn auch. Aber Donnergugi klingt ein wenig komisch 😉
AntwortenLöschenDanke für Deine Mail
Sende liebe Sonntagsgrüsse
Nina