Donnerstag, 29. Juli 2021

Hochsommer - und doch eben nicht


Der Sommermonat Juli neigt sich dem Ende. Eigentlich ist es Hochsommer - und doch eben nicht. Am Himmel türmen sich bereits die nächsten Regenwolken auf und ich beeile mich unseren Lavendel noch im Trockenen zu ernten. Es wird Zeit, denn die ersten Blüten vergehen schon. Während ich sorgfältig einen Stängel nach dem anderen abschneide und vorsichtig in einen Weidenkorb lege, lasse ich meine Gedanken schweifen: Dieser Sommer wird in die Geschichte eingehen und das tut mir im Herzen weh. Soviele haben alles verloren, sogar ihr Leben. Mit dem Starkregen, kam das Hochwasser, die Überschwemmungen, die Sturzfluten - eine Naturkatastrophe, die wir hier bei uns noch nicht erlebt haben. Es ist allerhöchste Zeit umzudenken, wir müssen unseren Flüssen und Bächen wieder mehr Raum geben. Begradigungen müssen zurückgenommen werden und natürliche Flussauen müssen wieder mehr Platz bekommen. Wir brauchen endlich eine naturverträgliche Energierevolution, stärkeren Naturschutz, weniger Verbrauch an Ressourcen und ein sozialökologisches Umdenken in den Köpfen der Menschen! In meinem Kopf wirbeln all die Gedanken, Bilder, Emotionen. Ich bin in Sorge - um meine Kinder, um die Kinder meiner Freunde, um die Kinder der Welt. Was hinterlassen wir ihnen? Ich seufze tief, drücke meinen nun vollen Weidenkorb an mich und lasse mich von seinem Anblick trösten. Es tut mir gut mit dem Jahreszeitenkreislauf zu leben...




19 Kommentare:

  1. Oh, Du sprichst mir so aus dem Herzen, auch wenn ich keinen Lavendel ernte sondern gerade Papier im Garten schöpfe und dabei das ein oder andere Blütenblatt hineinfallen lasse
    Mir fehlen da gerade einfach die Worte, ich lasse es also lieber mit Worten
    ...
    Hab viel Freude am Lavendelduft
    Liebe Grüsse
    Nina

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  2. Hallo Nicole,
    meine Gedanken hast du so wunderbar in Worte gefasst.
    Im Augenblick fehlen mir oft die passenden Worte zu meinen Gedanken.
    Liebe Grüße
    Tina

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  3. Ach, liebe Nicole, ich hoffe, viele treibt diese Gedanken um. Und es ist an der Zeit, dass auch den Politiker*innen bei der nächsten Wahl in aller Deutlichkeit zu zeigen.
    Die Folgen der Flußbegradigungen und was eigentlich von nöten wäre, habe ich schon im Studium gelernt. Und das ist schon ein paar Jährchen her. Es blieb - wie so vieles - auf der wissenschaftlichen Ebene.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  4. Liebe Nicole, diese Gedanken, die Dich und uns (Deine Leserinnen) umtreiben, sollten sich noch viel mehr Menschen bzw. die an den richtigen Stellen machen, damit es endlich voran geht mit dem sichtbaren Umdenken und solche Tragödien, wie sie sich gerade abspielen, sich nicht wiederholen können.
    Sei herzlich gegrüßt von Lene, die den Duft von Lavendel liiiiiebt

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  5. Liebe Nicole,
    Deine Gedanken schwirren auch uns im Moment in den Köpfen.
    Und eben wieder die nächste Katastrophe, Waldbrände in der Türkei.
    Gestern die Explosion in Leverkusen, es hört gar nicht mehr auf.
    Mir tun jetzt schon meine ungeborenen Enkel leid, sollte ich mal welche bekommen.
    ich weiß nicht, wie wir das alles ändern können.
    Dir einen schönen Abend, lieben Gruß
    Nicole

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  6. von Helga:

    Liebe Nicole,

    ich bin kein Mensch der großen Worte, dazu habe ich schon viel zu viel erlebt. Als Kriegskind hineingeboren worden, Vater mit drei Jahren schon verloren, ich weiß was es heißt nicht viel zu haben. Weniger kann mehr sein, für unsere Enkelkinder sollte dies die Devise sein. Aber leider macht keiner mit, jeder will täglich vom Kuchen abhaben, wie soll das gehen? Die Welt ist weit und groß, die Hoffnung bleibt gering, sind wir doch nur ein winzig kleines Deutschland. Ich bin schon lange traurig über unsere Lage. Höher, schneller weiter, gerade ist wieder Olympiade, da wissen wir doch wo der Weg verläuft.
    Lavendel hab ich gerade auch geerntet, hmmm der Duft ist wunderbar.

    Herzlichste Grüße für Dich, gesendet von Helga

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  7. Ich frage mich sehr oft, was alles noch passieren muss, dass mehr Menschen es verstehen und begreifen, und das endlich gehandelt wird. Die Natur zeigt immer wieder, dass sie die Stärkere ist.

    Traurige Grüße
    von Anke,
    die Deine Lavendelbilder wunderschön findet ...

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  8. Liebe Nicole, ich kann dir nur in allem zustimmen. Ich habe auch beschlossen, eine kleine Familienkonferenz einzuberufen, damit wir uns alle überlegen, was wir selbst noch besser machen können und wollen. Selbstreflektion schadet ja nie.
    Dein Lavendel ist ein Augenschmaus und ich habe direkt den feinen Duft in der Nase. Lecker!
    Liebe Grüße
    Jutta

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  9. Das hast du wunderbar in Worte gefasst. Dem kann ich nur zustimmen. Liebe Grüße Yvonne

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  10. Hej Frieda,
    dein Lavendel sieht super aus, erinnert mich an die Felder in Frankreich.... Ja, die Erde wehrt sich ganz gewaltig. Zu viele Flussbegradigungen, alles wird zubetoniert und gepflastert. Alles bebaut, die Wälder abgeholzt und die Luft verpestet. Gut und schön, das Deutschland so strenge Vorschriften hat und das man alles anders machen will....klimafreundlich. Aber Deutschland ist nur ein kleiner Fleck auf der Weltkarte, selbst wenn wir plötzlich total umweltfreundlich wären, alle nur noch elektrisch fahren, wie auch immer ändert sich gar nichts am Geschehen. Die Welt ist riesengross und hat wahnsinnig viele Umweltsünder. Allein was in Brasilien vor sich geht, lässt in mir Übelkeit hochkommen. Aber klar, wir machen, was wir können und passen auf mit Müll, weniger Plastik. Nicht so viel Fleisch und eher vom lokalen Metzger, wenn es geht. Upcycling und Recycling. Die Jungen die Freitags demonstrieren tragen ganz oft viel Plastik an sich, ihre Rucksäcke, Schuhe, Klamotten, schmeissen bei den Demos Müll auf die Strasse, jedes Jahr ein neues Handy, Fastfood,... Vielleicht sollten sie nicht nur demonstrieren, sondern auch selbst etwas ändern, anstatt uns Alten vorzuwerfen, das wir ihnen diese Welt so hinterlassen....hab noch ein schönes Wochenende, Nicole und danke für deinen lieben Kommentar :0) Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  11. Liebe Nicole, ich kann dir nur von Herzen zustimmen. Es kann doch nicht sein, dass die Menschen immer noch nicht begreifen, dass es so nicht weitergehen kann. Hoffentlich wählen viele, viele Menschen die Politiker, die wirklich den Mut für Veränderungen haben.
    LG
    Magdalena

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  12. Diesen Gedanken hänge ich auch immer wieder nach, besonders diesmal im Monatsrückblick.
    Dir wird dieser Juli ja besonders eindrücklich sein, so wie mir einige der Frühsommer-Sommermonate. Deshalb ist für mich diese Jahreszeit auch nie ohne Schwermut. Aber die Katastrophe, bildet frau sich ein, ist doch eigentlich nicht mehr zu toppen...
    Deine Lavendelernte duftet bis Kölle!
    ❤️lich
    Astrid

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  13. Liebe Nicole,
    herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!!!!! Trotz Trauer hoffe ich du kannst deinen Ehrentag genießen und wirst von deiner Familie in den Arm genommen und aufgefangen. Ja, das mit der Hitzepost hab ich auch nicht verstanden. Und das macht die Post im Moment laufend mit mir. Vielleicht braucht sie GELD;0) Einen wundervollen Tag.... Herzlichst Kirsten

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  14. Hallo Nicole,
    auch von mir die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag. Alles, alles Gute und vor allem Gesundheit wünsche ich Dir.
    Ja, das Wetter rüttelt im Moment viele wach, hoffen wir, dass es zu Änderungen führt und nicht noch schlimmeres passieren muss.
    Dein Lavendel schaut ja heuer total schön aus, hier ist das nur so dürres Gestrüpp, mal sehen ob es noch was wird. Dafür hat die Hecke so zu gelegt, nach dem vielen Regen, dass ich fast nicht mehr auf die Weide nebenan sehen kann.
    Genieß den Tag heute und lasst es Euch gut gehen.
    Liebe Grüße
    Manu

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  15. Me alegra que estéis bien, pensé en ti durante las inundaciones, fue muy triste lo que paso. Un abrazo.

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  16. Wenn ich an die Kinder denke, dann wird mir auch ganz anders. Nicht, weil ich selber Enkel habe, sondern weil sie mir alle leid tun. Die treten ein schweres Erbe an.
    Ich bin und war immer sehr dafür, zuerst mal bei mir selber anzufangen. Idioten in wichtigen Positionen, die den Profit über das Leben von vielen stellen, die hat es und wird es immer geben. Um so wichtiger ist es, selber was zu tun (oder ggfs. nicht zu tun). Dabei ist so viel schon so lange bekannt. Ich habe schon in den 70ern gewusst, dass Treibhausgase die Ozonnschicht zerstören und dementsprechend bereits als Teenager auf die damals noch mit FCKW betriebenen Spraydosen für Deo, Pflaster und haste nicht gesehen verzichtet. Nur so als Beispiel... Habe bis heute nicht den Eindruck, dass ich auf was verzichten musste. Ach ich maag gar nicht drüber nachdenken....
    Wenn einer was macht und dann noch jemanden mit ins Boot holt sind es 2, dann 4, dann 16, dann hoffentlich bald alle.
    Nun aber genug - wir wissen zum Glück, was für uns aber vor allem für unsere folgenden Generationen wichtig ist.
    Z.B. auch dass man ganz einfach mal Lavendel aus dem Garten holen kann. (geht bei Wüste oder Überflutung auch nicht).
    Meinen habe ich schon getrocknet. Was ich ddaamit mache, das weiss ich dieses Jahr noch gar nicht. Mal schauen...
    Liebe Grüße
    Alke

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  17. Liebe Nicole,
    "dein Wort in Gottes Ohr" - hätte meine Omi gesagt!
    Ich jedoch sage lieber dein Wort in den Ohren der Politiker, in den Ohren der Vielen, die noch immer die Augen verschließen und/ oder irgendwelchen wirren Verschwörungstheorien glauben schenken.
    Hoffen wir, dass auch unsere Kinder noch mit dem Jahreszeitenkreislauf leben können...
    Claudiagruß

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  18. Guten Morgen Nicole,
    es wird Jahre dauern, bis das alles wieder in Ordnung kommt und das Leid der Menschen ist furchtbar. Sie haben alles verloren und alle reden vom Umweltschutz und Klimawandel. Doch, wer fängt an?
    Es gibt noch immer soviele Menschen, die tagtäglich Energie verschwenden. Es gibt Familien, die haben zig Autos, fahren jeden Weg mit dem Auto. Viele wollen Holz zum Heizen, zum Bauen usw. Viele trocken ihre Wäsche im Trockner, das ist alles Energie.
    Holz, wo soll es herkommen, wenn man es nicht aus unseren Wäldern holt? Ich möchte Holz zum heizen, aber bitteschön nicht uns unseren Wäldern. Wenn ich sehe, was alles weggeworfen wird und was es für einen Maskenabfall gibt, von dem die Meere nicht verschont bleiben??
    Das wird Jahre dauern, bis das beseitig werden wird, wenn überhaupt.
    Wenn wir keine Kraftwerke mehr haben, wo soll denn der große Energieverbrauch herkommen? Ich habe meinen Trockner schon lange abgeschafft, mein Auto steht meist in der Garage und ich fahre mit Bus und Bahn.
    Wo kommen die Akkus für die neuen Stromautos her? Ja, ich habe auch ein Fahrrad mit einem Akku, der in 5 Jahren wahrscheinlich auf dem Abfall landet auch hier muß man überlegen.

    Ich denke, Jeder sollte sich mal an der Nase halten und drüber nachdenken, ob diese oder jene Fahrt nicht auch mit Bus und Bahn gemacht werden kann, oder man zuhause bleiben sollte.

    Nur reden nützt nicht viel, sondern machen.

    Dein Lavendel ist schön, ihn gibt es auch auf dem Blumenfeld, nur mag ihn keine abschneiden, weil er so schön ist.

    liebe Grüße Eva



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    1. Ich hoffe, du nimmst meine Glückwünsche zum Geburtstag noch an.
      Alles Gute und bleib gesund.
      Grüße Eva

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