Ein letzter Blumengruß für einen Gärtner, Fahrradfahrer, Sportsmann, Trainer, Freund, Lehrer, Naturliebhaber, Kumpel, Schlosser, Bergsteiger, Wanderer, Geschichtenerzähler, Lintforter, Fichteraner, Sänger, Budenbauer, Klümpchenesser, Nachbar, Bruder, Sohn, Ehemann, Schwager, Onkel, Cousin, Opa, Uropa, Vater...
Papa, du bist für immer in unseren Herzen!
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"Der Blumenschmuck sieht aus wie eine Sommerwiese, Nicole! Sind die Blumen alle aus dem Garten deiner Eltern?". Tränenblind schlucke ich, sammle mich, verneine diese Frage tapfer und erkläre, dass all' diese Blumen irgendwann einmal in dem Garten meiner Eltern zu finden waren. Disteln, Dahlien, Astern, Schwertlinien, Hortensien, Sonnenblumen - alle durften im Sommer direkt neben dem Nutzgarten leuchten. Besonders auf die Zinien und die Clematis war mein Papa mächtig stolz. Das beweisen unzählige Fotos in den abgegriffenen Fotoalben. Auch ein Zeitungsausschnitt aus den 1980ern ist dort zu finden, über vier Meter hoch sei die Gewinner-Sonnenblume aus dem Garten Fuhrmann. Dieser bunte Garten mit seinem emsigen, immer freundlichen Gärtner ist nun Geschichte. Doch was bleibt ist die liebevolle Erinnerung an fröhliche Sommertage inmitten dieser Blütenpracht mit Körben voll grüner Bohnen und prallen Pfirsichen und an einen fitten, fürsorglichen Familienvater, der mit nacktem Oberkörper und blosen Füßen im Garten arbeitet und dabei nicht nur ein Auge auf uns spielende Kinder hat, sondern auch ein Ohr für die Direktübertragung der Bundesliga, die laut aus dem Radio dudelt.
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Zuhause einschlafen dürfen, wenn man das Leben
nicht mehr selbst gestalten kann,
ist der Weg zur Freiheit und Trost für alle.