Es ist November und mit ihm kommt der erste Frost. An solchen Tagen ist man dankbar, wenn man durchgefroren nach einem ausgiebigen Spaziergang wieder zurück ins warme Heim kommen darf und sich vor den bollernden Ofen kuscheln kann. Wie wunderbar ist es dann zu wissen, dass genügend Holz im Hof gestapelt ist und dass schon bald der Wasserkessel pfeift. Tee wird aufgebrüht, Kaffee zischt heiß dampfend in dicke Tassen und zerbeulte Dosen mit selbst gebackenen Gänsekeksen werden auf den alten Esstisch gestellt. Während der Mond fast kugelrund den klaren Abendhimmel erhellt, rückt die Familie ganz nah zusammen. Dann werden Hörspiele gehört, märchenhafte Filme geguckt und Brettspiele gespielt. Sogar Hund und Katze liegen einträchtig nebeneinander und manchmal ist nur ihr leises Schnarchen und das Knistern und Lodern des Feuers zu hören.
Es kommt eine Zeit,
da lassen die Bäume
ihre Blätter fallen.
Die Häuser rücken enger zusammen.
Aus dem Schornstein kommt Rauch.
Es kommt eine Zeit,
da werden die Tage klein
und die Nächte groß,
und jeder Abend hat
einen schönen Namen.
Einer heißt Hänsel und Gretel.
Einer heißt Schneewittchen.
Einer heißt Rumpelstilzchen.
Einer heißt Katherlieschen.
Einer heißt Hans im Glück.
Einer heißt Sterntaler.
Auf der Fensterbank
im Dunkeln,
daß ihn keiner sieht,
sitzt ein kleiner Stern
und hört zu.
(Elisabeth Borchers)
verlinkt mit: *Sonntagsglück*, *Monatsrmotto: Grautöne*