Mittwoch, 22. Dezember 2021

Repelen (oder "Posaunenchor: Turmblasen im Advent!")


Direkt in der Nachbarschaft liegt eine kleine Ortschaft Namens Repelen. Der Name Repelen ist aus "Rapil ara hesi" entstanden und kommt erstmals in einem lateinischen Heberegister aus dem 9. Jahrhundert vor. Die Bezeichnung ist keltischen Ursprungs und bedeutet "Altar des Hesus", der der Kriegsgott der Kelten war. Repelen war also zu alten Zeiten eine keltische Opferstätte, das bestätigt auch ein Fund aus den 1956ern. Dort fand man bei Sicherungsarbeiten wegen Bergschäden einen Baumsarg, der mindestens in das 10. Jahrhundert zurückverweist. Die Entstehung der Repelener Dorfkirche verlegt man in das 7. Jahrhundert und somit gehört die Dorfkirche zu den ältestens Kirchen Deutschlands. Ihr Vorplatz wird umrahmt von Geschäftshäusern, einer Apotheke und dem weit bekannten Gasthof "Zur Linde", dessen Wahrzeichen eine mächtige über 400 Jahre alte Linde war, bis sie 1964 einem Sturm zum Opfer fiel. In dieser hübschen Kulisse findet das traditionelle Turmblasen am Samstag vor dem vierten Advent statt. Der Posaunenchor Repelen spielt dann hoch oben vom Kirchturm Weihnachts- und Adventslieder. 


Mein Göttergatte und ich stehen auf dem hübschen Kirchplatz der alten Dorfkirche in Repelen und warten darauf, dass die Kirchturmuhr fünf Uhr abends schlägt. Um uns herum stehen vereinzelt Menschen, die freudig den einen oder anderen aus der Gemeinde begrüßen. Es riecht nach aromathischen Glühwein und aus der gegenüberliegenden Gaststube dringt warmer Bratenduft durch die sich ständig öffnende Restauranttür. Mein Göttergatte zieht mich gerade an sich als die Kirchturmglocken anfangen zu läuten. Ding, dong. Ding, dong - fünf mal hört man die Glocken erklingen und dann ertönt auch schon der Posaunenchor. Es beginnt mit "Alle Jahre wieder" über "Macht hoch die Tür", "Tochter Zion", "Es ist ein Ros entsprungen",  "Fröhliche Weihnacht", "O Tannenbaum" und endet mit "Morgen, Kinder, wirds was geben". Ich kuschele mich in die Armbeuge meines Mannes und lausche ergriffen. Meine Gedanken fliegen in den klaren Nachthimmel und ich denke an meine Mama und daran, wie sie mir als Kind immer wieder erzählt hat, wie ihr Papa, also mein Großvater, in jedem Jahr zu Weihnachten oben auf dem Kirchturm der evangelischen Kirche zu Riesa beim großen Turmblasen seine Posaune gespielt hat. Bis der Krieg kam und ihnen alles nahm - auch meinen Großvater. Mein Herz wird eng und ich blinzle verstohlen ein paar Tränen weg. Meine Mama. Sie fehlt mir. Ihre Geschichten, ihre Lieder und ihre Fürsorge. Genau wie mein Papa mit seiner mir gehörenden Liebe. Ob sie wohl gemeinsam in diesem Moment von einem der leuchtenden Sterne auf mich herabblicken? Oh, ich hoffe es so sehr!


Posaunenchor Repelen, Turmblasen, Evangelische Dorfkirche.


Es gibt keinen Weg zum Frieden,
denn Frieden ist der Weg.

(Mahatma Gandhi)

Sonntag, 19. Dezember 2021

Der Weihnachtsgugelhupf


Manchmal geschehen Dinge, die werden wohl immer wieder als Geschichte im Familienkreis erzählt werden. Weißt du noch, als... ? Und so eine Familiengeschichte nahm erst vor kurzem hier bei uns seinen Anfang und zwar als wir die schöne Gugelhupfform (den Gugelhupfbäcker von Denk) das erste Mal in Gebrauch nahmen. Wie Ihr vielleicht wisst, ist bei uns fürs Backen meistens mein Göttergatte zuständig und so nahm er auch als erster den Gugelhupfbäcker in Gebrauch. Er suchte liebevoll ein Rezept aus unserer alten Rezeptesammlung heraus, stellte die Zutaten zusammen, bereitete alles zu und buk den Gugelhupf fertig. Es duftete herrlich weihnachtlich im Haus, als der Kuchen zum Abkühlen auf dem Herd stand. Was er nicht ahnte, war, dass mein Sohnemann vorhatte Rührei zu machen und sich keine Sorgen um den Kuchen machte, also verschob unser Jüngster den Gugelhupfbäcker auf die hintere Kochplatte ohne zu ahnen, dass diese noch heiß war. Und so buk der Gugelhupf noch einbissel weiter bis er ungestürzt von unten schwarz wurde. Von oben sah der Gugelhupf wunderbar gelungen aus. Doch war er von unten schlichtweg angebrannt. Natürlich wollte mein Göttergatte das nicht auf sich beruhen lassen und so buk er einen weiteren Kuchen. Wieder duftete es einfach herrlich nach Äpfeln und Nüssen und auch die Spekulatiuskruste sah einfach köstlich aus. Doch Ihr ahnt es, oder?! Irgendwas ging wieder schief. Als der Gugelhupf fast fertig war und ich etwas von unserer Anrichte nahm, fiel mein Blick auf eine kleine Schüssel. Ein weiches Stück Butter war darin. Vorsichtig erkundigte ich mich bei meinem Göttergatte, wieviel Butter denn in dem Kuchen sei, als ihm schlagartig klar wurde, das wohl gar keine Butter im Gugelhupf war. Was soll ich sagen? Eine weitere Familiengeschichte nahm ihren Anfang.

Zutaten
  • 250 g Butter, weich
  • 250 g Zucker
  • 220 g Haselnüsse, gehackt
  • 250 g Mehl
  • 5 Eier
  • 2 Äpfel
  • 1 Pck Backpulver
  • 1 Pck Vanillezucker
  • 2 Stck Spekulatius, fein gemahlen

Zubereitung

Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Handrührgerät ordentlich vermengen. Die kalte Form mit Butter gut einfetten und mit Spekulatiusbrösel ausstreuen. Teig in die Form geben, Wasserrinne mit Wasser füllen und Gugelhupf im vorgeheizten Backofen auf der untersten Stufe bei 180°C Ober- und Unterhitze 1 Std. backen. In der Form auskühlen lassen, stürzen. Mit Puderzucker bestäuben.

P.S. Vergesst die Butter nicht ;)
Gugelhupfbäcker von Denk: >hier<


Wir wünschen Euch einen herzenswarmen vierten Advent!
Herzlichst, Nicole.




Dieser Post entstand mit freundlicher Unterstützung der 
Firma Denk Keramische Werkstätten e.K..

(WERBUNG)

Freitag, 17. Dezember 2021

Weihnachtsvitamine für unsere gefiederten Freunde


"Mama, wann bereiten wir eigentlich unsere Waldweihnachten vor?!", mein Sohnemann sieht mich fragend an. Überrascht gucke ich nach oben direkt in sein liebes Gesicht und mein Herz klopft im Eiltempo: "Du hast noch Lust mit mir gemeinsam für die Tiere im Wald zu basteln?!". "Ja klar, kleine Mama! Das gehört doch zu Weihnachten dazu. Ich freue mich jedes Jahr darauf.", mein Sohnemann lächelt mich milde an, "Hast du schon eine Idee was wir Neues ausprobieren können?". Ich nicke eifrig und fange sofort an alle Zutaten auf unser Weihnachtstablett zu stellen. Schnell erkläre ich: "In diesem Jahr wollte ich eigentlich Mandarinen auslöffeln und mit Vogelfutter füllen. Was hältst du davon?". "Das machen wir so, Mama! Aber Erdnussketten, Walnussschalen und Äpfel kommen auch noch an den Baum, okay?!", mein Sohnemann schnappt sich das mittlerweile volle Tablett, geht zur Hoftür hinaus, die Treppe herunter und ruft laut: "Ich fange schon mal an, Mama!".



Zutaten:
  • Mandarinenschalen
  • Kokosfett 
  • Vogelfuttermix 
  • Kordel 
  • Schere 
  • eine dicke Nähnadel

So geht's:

Zuerst schneidet mein Sohnemann die Mandarine horizontal durch und löffelt das Fruchfleisch vorsichtig aus. Dann sticht er mit Hilfe eine dicken Nähnadel eine Kordel von vorne nach hinten durch die Wand der Mandarinen-Schale, damit er eine Schlaufe hat an der er den Leckerbissen aufhängen kann. Dann verteilt er den Vogelfuttermix in der Mandarinen-Schale und drückt die Samen, Nüsse, Mehlwürmer und Körner gut fest. Damit das Ganze etwas weihnachtlicher ausschaut, kommen noch jeweils drei Mandel obenauf. Zum Schluss gießt er in jede Mandarinen-Schale das vorher geschmolzene Kokosfett. Fertig sind die Weihnachtsvitamine für unsere gefiederten Freunde.

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Friedenslicht 2021 (oder "Reise durch den Advent!")



Herzlich Willkommen bei Nicole's (Niwibo) "Reise durch den Advent". Ja, Ihr seid hier richtig, auch wenn Euch das "Bildchen zum Mitnehmen" einen anderen Blog verspricht. Denn ich bin das 16. Türchen und nehme Euch mit an den linken Niederrhein. Genauer gesagt geht es auch in diesem Jahr in die "römische" Domstadt Xanten. Dort erfahren wir warum die Pfadfinder des DPSG St. Marien das Friedenslicht 2021 abholen. Habt Ihr Lust?
Dann los...

Die Friedenslichtaktion 2021 steht in Deutschland unter dem Motto: "Friedensnetz – ein Licht, das alle verbindet" - Ein Netz verbindet und fängt jede*n auf. Auch unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie hat das Friedenslicht traditionell am Dienstag nach dem 3. Advent, also am 14. Dezember, den Niederrhein erreicht, nur dass die Aussendungsfeier mit Weihbischof Rolf Lohmann nicht wie gewohnt im St. Viktor Dom zu Xanten, sondern auf den freien Platz zwischen Dom und Placidahaus verlegt wurde. Auch die Pfadfinder des DPSG St. Marien haben sich am Dienstagabend aufgemacht, um dieses hoffnungsvolle Licht aus Xanten in unsere Heimatstadt zu holen. Das kleine Licht hatte da schon den langen beschwerlichen Weg aus Bethlehem hinter sich gebracht. In den kommenden Tagen werden nun die Pfadfinder das wohlbehütete Friedenslicht in die verschiedenen sozialen Einrichtungen unserer Stadt tragen, um den Menschen trotz der schwierigen Lage ein wenig Hoffnung zu schenken. Mein großer Pfadfinder (mittlerweile ein Rover) war auch mit von der Partie und deshalb möchten wir Euch gemeinsam das Friedenslicht, welches für uns ein Symbol der Liebe und des Friedens geworden ist, virtuell als Weihnachtslicht mit auf den Weg geben.



Und hat Euch das 16.Türchen gefallen? Ich hoffe es sehr 
und bedanke mich von ganzem Herzen bei
Euch für die charmante Begleitung und
Nicole (Niwibo) für die weihnachtliche Reise. 
Morgen geht es übrigens mit Fräulein Mo weiter.
Darauf freue ich mich schon.
Euch viel Vergnügen dabei!

Herzlichst, Nicole


Die Pfadfinder-Stufen
Wölflinge, orangenes Tuch, 7-10 Jahre
Jungpfadfinder, blaues Tuch, 10-13 Jahre
Pfadfinder, grünes Tuch, 13-16 Jahre
Rover, rotes Tuch, 16-20 Jahre

P.S. Danke an "meinen Rover", der mir die Fotos zur Verfügung gestellt hat.