Im Osten geht die karge Wintersonne langsam in einem warmen Orangeton auf und lässt den wolkenfreien blauen Winterhimmel wie pures Gold leuchten. Minus Sechs Grad waren es in der vergangenen Nacht und das glaube ich angesichts der dick zugefrorenen Pfützen gerne. Seit ein paar Tagen strömt sibirische Kaltluft aus dem Osten zu uns an den linken Niederrhein. Angefangen hat es am Montag, da wurde aus dem Regen der vergangenen Wochen ein leichter Schneegriesel und hat mein Herz romantisch hüpfen lassen. Auf vielen Feldern haben sich in den letzten Wochen große Flächen mit Regenwasser gefüllt. Auch das Grundwasser ist nach oben gestiegen und so kam es, dass zum ersten Mal in meinem Leben sogar an einigen Stellen das historische Kanalbett der Fossa Eugeniana zwischen der Schanze Sankt Maria und der Anhuf-Schanze wieder Wasser führt. Mittlerweile hat sich dort sogar eine, leider noch nicht tragende Eisfläche gebildet und lässt mich von Schlittschuhfahren auf ihr oder den Kendeln und Fleuthen meiner niederrheinischen Heimat träumen. Schatsen, wie Schlittschuhlaufen auf niederländisch heißt. Schon als Kind habe ich mir gewünscht einmal über einen, der vielen Wassergräben unserer Gegend zu schlittern, nachdem ich ein Gemälde von Hendrick Avercamp, der im 17. Jahrhundert das bunte Treiben der Eisläufer im nahen Grenzland verewigt hat, auf einem Plakat in Venlo gesehen habe. Doch noch ist es nicht soweit und so laufen mein Göttergatte und ich gemeinsam mit unserer hübschen Hündin Julie über die hartgefrorenen Feldwege ins Hinterland unserer kleinen Stadt, vorbei an knisternden Wiesen, blattlosen Kopfweiden, alten Eichen, brachliegenden Feldern und dem hochwasserführenden Hoerstgener Kendel bis hin zum Bodendenkmal der Fossa Eugeniana. Unter unseren Füßen knirschen die dickeren Eisschichten und so manches Mal spürt man wie eine etwas dünnere Eisschicht zerbirst. Mein Göttergatte blickt mich lächelnd an und während kleine Atemwölckchen über unseren Köpfen tanzen, reicht er mir seine in dicken Handschuhen gehüllte Hand. Still bleiben wir für einen Moment stehen und genießen den Anblick der zugefrorenen niederrheinischen Landschaft.
Verlinkt: "Unser Jahresprojekt" von Andrea, "Winterglück" von Loretta und Wolfgang, *Natur-Donnerstag* von Elke, *Mein Freund der Baum* von Astrid
Guten Morgen, wundervolle Fotos und eine herrliche Beschreibung und ein romantischer Moment am Ende freuten mich sehr.
AntwortenLöschenWünsche einen guten Start in den neuen Tag und ein gesundes neues Jahr, mit vielen schöne Momenten, Karin Lissi
Guten Morgen liebe Nicole,
AntwortenLöschendu hast das Gefühl, das ich bei meinem letzten Spaziergängen hatte, wunderbar beschrieben. Der Winter ist eigentlich nicht meine Jahreszeit, aber die klirrende Kälte bei Sonnenschein mag ich.
Ich wünsche dir einen wunderbaren Wintertag.
Liebe Grüße
Tina
Das Avercamp - Gemälde auf Postkarte zierte schon öfter meine Bilderleiste, wenn ich meine Wintersehnsucht inszeniere. Zu schön! Zu schön, die Vorstellung, auf den natürlichen Eisflächen zu laufen! Das letzte Mal war das 1979 ( der Weiher ist schon lange einer Neubausiedlung gewichen ). Später musste ich in der Schule immer die Kinder vorm Betreten der Eisflächen warnen und das ins Klassenbuch eintragen.🤣 Grade sehne ich mich sehr nach den Wintern meiner Kindheit, besonders den letzten damals noch im Dorf, als ich 8 Jahre wurde…
AntwortenLöschenDa hast du wieder mal Erinnerungen losgetreten mit diesem Post! Manchmal denke ich, im Winter, bei Sonnenschein sehen die Baumfreunde am schönsten aus! Ich wäre gerne mit dir unterwegs gewesen!
Alles Liebe!
Astrid
Es ist traumhaft bei Euch! Gestern habe ich vom gerade wohl wieder möglichen Schlittschuhlaufen auf den Frachten gelesen!
AntwortenLöschenIch drücke die Daumen, dass Du bald mehr als auf gefrorenen Pfützen schliddern kannst!
Liebe Grüße
Nina
Die blattlosen Bäume vor der Aufgehenden Wintersonne sind schöner als manches Gemälde. Auch bei uns ist es Bitterkalt geworden und der starke Nordwind lässt Eisskulpturen entstehen. Winter eben.
AntwortenLöschenL G Pia
So schön bei euch am Niederrhein <3
AntwortenLöschenGLG, Karin
hach....
AntwortenLöschenwunderschöne Bilder
was für eine herrliche Landschaft im Morgenlicht
man spürt die Kälte ..
liebe Grüße
Rosi
Liebe Nicole,
AntwortenLöschenals ich das Thumbnail mit der Überschrift gelesen habe, war mir sofort klar, dass dieser Beitrag von dir sein muss. Deine Fotos sind toll. Ich bin auch nochmal zum Beitrag vom März 2022 zurück. Die Nebelbilder dort sind auch wunderschön und mystisch. Danke fürs Verlinken zum DND.
Herzliche Grüße - Elke (geht nur anonym heute)
Liebe Nicole,
AntwortenLöschenSo ungefähr ist auch bei uns ... Kalt aber ohne Schnee. Und gut So :-)
Auch die Sonnenuntergänge ... fast jeder Tag Abendrot... Wie in einen Märchen:-)
Tolle Beitrag ... und wunderschöne Bilder.
Liebe Grüße czoczo
Guten Abend liebe Nicole,
AntwortenLöschenDeine morgendlichen, stimmungsvollen Bilder von der aufgehenden Sonne und der kargen Winterlandschaft sind Dir sehr gut gelungen. Dazu Deine so wunderbar geschriebenen Zeilen, ich kann es förmlich fühlen, so als würde ich Euch begleiten. Die letzten Tage waren auch hier so bitterkalt, wir hatten in den Nächten bis -17,5 Grad. Dennoch mag ich am Tag diese klirrende Kälte, den Sonnenschein und die klare Luft, so richtig zum tief durchatmen. Herzliche Grüße, Grit.
-17,5 Grad?? Das ist bereits eine Temperatur die wir Niederrheiner uns noch nicht einmal vorstellen können, liebe Grit. Woow! Aber klirrende Kälte, Sonnenschein und klare Luft schon ;) Ganz liebe Grüße zu Dir!
LöschenIst das nicht ein herrliches Winterwetter Liebe Nicole?
AntwortenLöschenBlauer Himmel, Sonne und dann eiskalt. Ich mag es sehr so.
Und früher bin ich jeden Winter auf dem zugefrorenen See Schlittschuh gelaufen. Allerdings immer am Rand, in die Mitte durfte ich nur mit meinem Vater...
Schön wars.
Dir einen kuscheligen Abend, lieben Gruß
Nicole
Liebe Nicole, ich dachte beim lesen, ich laufe neben dir. So schön um- und beschrieben. Ich war letzte Woche auch noch dort und musste lächeln, die sonst so kleine, leise fossa zu sehen. LG aus Zeeland suzanne
AntwortenLöschenWat leuk dat je er bent, lieve Suzanne. Danke Dir für Deine lieben Worte. Und Du warst im Lande? Wie schön! Ja, auch der "neue" Abschnitt der Fossa Eugeniana macht sich in seinem Bett breit.. lach! Bei meinen Fotos handelt es sich allerdings um einige Abschnitte des ursprünglichen Kanalbettes. Mittlerweile sind es unter normalen Umständen Wiesen und Weiden. Fijn weekend en lieve groetjes, Nicole
Löschenwas für wunderschöne, fast schon magisch nennende bilder hast du mitgebracht! wir hatten bis zum freitag auch herrlich sonnige wintertage mit bis zu minus zwölf grad nachts und tags waren es immer noch minus sechs. ein tolles wetter, das ich auf jeden fall dem jetzigen nieselgrauen vorziehe.
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
Da muss ich Carmen recht geben. Klasse Bilder und schön geschrieben!
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