Dienstag, 4. März 2014

Rosenmontagsumzug

"Wir treffen uns um 15.00 Uhr bei uns. Okay?!", mein Schneiderlein weist uns Freunde an, "Das letzte Mal waren wir viel zu früh. Da haben zwei Stunden in der Kälte gestanden!". Ja, das stimmt! Nicht nur für die Kinder war das einfach zu lange, wir stimmen alle zu. Rosenmontag 14.30 Uhr, das Telefon klingelt: "Ihr müsst euch beeilen, der Zug ist schon an der Ecke!", höre ich die aufgeregte Stimme meines Schneiderleins sagen. Ach, du Schreck! Ja dann mal los, wie gut das die Kinder schon mit der Verkleidung angefangen haben. Schnell male ich meinem Großen noch seine Indianer-Kriegsbemalung auf und feuere meinen Kleinen an. Vor lauter Aufregung klebt er sich sein Cowboy-Bärtchen verkehrt herum über die Lippen. Macht nix! Und los.. Mein Schneiderlein erwartet uns schon vor der Haustür und schickt uns direkt weiter: "Die Anderen sind schon los, ich warte nur noch auf meine Eltern!". Die letzten hundert Meter bis zur Ecke rennen wir, mit einer Hand halte ich meinen Froschhut fest, mit der anderen unseren Kleinen. Karnevalsmusik schallt uns entgegen und schon von weiten sehen wir unsere Freunde. Der Bollerwagen mit der kleinen Johanna sieht schon von weitem hinreizend aus, er ist rundherum mit Luftballons und kleinen Wimpeln geschmückt. Endlich sind wir da, ein paar Wagen haben wir verpasst, aber das ist nicht schlimm. Vor Aufregung und vor lauter Freude es doch noch geschafft zu haben, haben wir alle rote Wangen und glänzende Augen. Die Stimmung ist ausgelassen und färbt wohl auf die Kamelle-Werfer ab. So großzügig waren sie noch nie. Grinsend blicke ich in die Runde: ein kleiner Feuerwehr-Mann, eine Biene, ein Marienkäfer, ein Polizist, ein Ninja, ein Clown, eine kleine Prinzessin, ein Hippie, ein Musketier, der Tod, ein Zauberer, ein Cowboy und ein Indianer stehen freudig "Helau!" rufend um mich herum. Aber nicht nur die Kinder haben sich verkleidet, sondern auch die meisten Erwachsenen haben wenigstens einen verrückten Hut auf. Der Zug staut sich gerade und eine Musikkapelle hält direkt vor unserer Nase, nach kurzem Geplänkel beendet der Kapellmeister das gespielte Lied und mit Getöse wird für unseren kleinen Geburtstagspolizisten "Hoch soll er leben!" zum Besten gegeben. Wow, was für ein Karnevalsgeburtstag! Wer hat sowas schon erlebt?!

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