Herzlich Willkommen bei Nicole's (Niwibo) "Reise durch den Advent". Ja, Ihr seid hier richtig. Ich bin das 21. Türchen und nehme ich Euch mit an den linken Niederrhein. Genauer gesagt in unseren Lieblingswald direkt neben dem altehrwürdigen Kloster Kamp. Dort wollen wir gleich gemeinsam ein Fest für die Tiere im Wald feiern. Habt Ihr Lust?! Dann los...
"Julie - zu mir!", mein Sohnemann läuft gut gelaunt neben mir her. Freudig kommt unsere hübsche Hündin ihm entgegen und wirft ihm ihr Stöckchen vor die Füße. Mein Sohnemann bückt sich um das Stöckchen aufzuheben und es erneut zu werfen. "Und, mein Kleiner? Weißt du noch, wo die Kiefer steht?", lächelnd hebe ich meinen Kopf an, um meinem Sohnemann in die Augen zu blicken. "Also, Mama! Klein bin ich nun wirklich nicht mehr!", wehrt mein Sohnemann grinsend ab, greift mit einem Arm um mich und hebt mich leicht an, "Wenn hier jemand klein ist, dann wohl du!". "Lass mich runter!", zapple ich nun laut lachend. "Wie groß er doch in diesem Jahr geworden ist.", denke ich leise nur für mich und sage laut, "Für mich wirst du immer mein Kleiner bleiben.". "Du meinst dein Jüngster, Mama!", verbessert mich mein Sohnemann und stellt mich behutsam wieder auf den Waldboden. Heute ist ein besonderer Tag im Advent, denn heute feiern wir unser Weihnachtsfest für die Tiere im Wald. Eine innig geliebte Familientradition, die in Kindergartentagen begonnen hat und hoffentlich noch einige Jahre weitergeführt wird.
Seit vier Jahren nehmen wir immer die gleiche junge Kiefer, da sie an einer gut erreichbaren Wegkreuzung steht. Geschmückt wird die Kiefer von uns mit selbstgemachten Wildtierfutter. Wir haben Erdnüsse für die Eichhörnchen, lecker gefüllte Walnussschalen für die Vögel und Maiskolben für die Rehe und Kaninchen. Die Äpfel müssen sich alle Tiere teilen. "Gut. Dann eben mein Jüngster!", erwidere ich grinsend und bleibe stehen. Wir sind da. Unser Fest kann beginnen. Doch kaum haben wir mit unserem Ritual begonnen, gesellt sich eine ältere Dame mit zwei Hunden zu uns. "Was für eine Freude!", erklärt sie uns gerührt, "Ich finde es so schön, dass ihr beide an die Tiere im Wald denkt! Und alle Dinge sind selbstgemacht und auch noch recycelbar. Ich habe schon mal so einen Weihnachtsbaum gesehen, da hingen zum gekauften Futter auch noch Plastikkugeln im Baum. Eine Schande!". Mein Sohnemann schüttelt anteilnehmend den Kopf und erklärt auf Nachfrage der guten Frau, wie man Walnussschalen füllt. Während die Dame vergnügt mit uns plaudert, helfe ich meinem Sohnemann die schlanke Kiefer zu schmücken. "Jetzt noch die Schleife oben in die Spitze dann sind wir fertig.", erkläre ich fröhlich und blicke auffordernd meinen Sohnemann an. "In die Spitze, Mama?", mein Sohnemann schüttelt überlegend den Kopf, "Das werden wir nicht schaffen. Ich kann ihn zwar biegen, aber dann bricht der Weihnachtsbaum nachher noch ab.". "Hmmm.. ich glaube, du hast recht! Na, dann hängen wir die Schleife eben soweit wie möglich nach oben.", erwidere ich zustimmend. "So, fertig!", mein Sohnemann reibt seine Hände sauber und nimmt dann unser Weidenkörbchen. "Fröhliche Weihnachten euch da im Wald!", ruft er mit lauter Stimme, wendet sich an die gute Frau, die während der ganzen Zeit nicht von unserer Seite gewichen ist, und fügt leiser hinzu, "Ihnen auch ein schönes Weihnachtsfest.". Die Dame nickt und erwidert seinen Wunsch irgendwie verlegen. Wir verabschieden uns und laufen in die entgegengesetzte Richtung. Nach einigen Schritten stimmt mein Jüngster ein traditionelles irisches Weihnachtslied an. "Christmas in the old man's hat.", singt er mit seiner vollen Stimme und ich stimme lächelnd mit ein. Mein Herz wird warm und weit: Mein Jüngster wird immer mein Kleiner bleiben!
Und hat Euch das 21. Türchen gefallen? Ich hoffe es sehr
und bedanke mich von ganzem Herzen bei
Morgen geht es übrigens im Saarland mit Heidi weiter.
Viel Spaß dabei!
Euch allen wünsche ich einen herzenswarmen vierten Advent!
Herzlichst, Nicole.
Unsere DIY's zur Winterfütterung von Wildtieren:
Vergangene Waldweihnachten: >hier<