Ein neuer Topf für's Hühnerhaus

Vergnügt laufe ich bis fast ans Ende unseres Gartens. Die Sonne scheint warm von einem fast wolkenlosen blauen Himmel herunter und verzaubert unseren Garten mit ihrem frühlingshaften Licht. In den Händen halte ich meine neuste Errungenschaft, einen knallroten Emaille-Topf mit weißen Punkten. Ich habe ihn in der Nachbarschaft auf einem Sperrmüllhaufen entdeckt und musste ihn, zum Leidwesen meines Göttergatten, einfach retten. Passt der Topf doch farblich ganz hervorragend zu unserem schwedisch-rotem Hühnerhaus. Doch kaum bin ich am Hühnerhaus fällt es mir direkt ins Auge. Der Winter hat dem Stall erheblich zu gesetzt. Die rote Farbe blättert an manchen Stellen ab und sogar die Dachpappe hat, dort wo die alte Fichte beim letzten Sturm draufgefallen ist, einen Riss bekommen. "Es hilft alles nichts, ich werde bald mal den Pinsel und den Hammer schwingen müssen.", denke ich nur für mich und seufze leise. In diesem Augenblick kommt Stine, unsere kleine weiße Henne, gut gelaunt aus dem Hühnerhaus gehüpft. Ob sie wohl ein Ei gelegt hat? Schnell schlüpft sie durch das leicht geöffnete Holz-Törchen des Außengehege und guckt sofort in den leider noch leeren neuen Emaille-Topf. Sie legt ihren hübschen Kopf schief und äugelt mich vorwurfsvoll an. Energisch klopft sie mit ihrem kurzen Schnabel dreimal gegen den leeren Topf und beschwert sich zusätzlich auch noch mit einem kurzem Gackern. Ich grinse in mich hinein und beeile mich das ausgewählte Körnerfutter in den roten Topf zu schütten. Wer hat hier wohl wen im Griff?

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