Samstag, 26. Juli 2014
Blutweiderich
Der Blutweiderich (Lythrum salicaria), auch 'Stolzer Heinrich' genannt, fällt auf unserer Wildkräuterwiese alleine schon durch seine Höhe und durch die kräftige, lila Farbe seiner Blüten auf. Es ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Höhe von zwei Metern und eine Breite von anderthalb Metern erreichen kann (so groß ist die Pflanze bei uns allerdings noch nicht, aber 140 cm erreicht sie schon!). Der Blutweiderich besitzt ein Rhizom, das überwintert und aus dem im Frühjahr neue Stängel heranwachsen. Die Laubblätter sind schmal-lanzettlich bis oval. Der Blütenstand des Blutweiderichs ist ährenförmig und kann sich aus über hundert Einzelblüten zusammensetzen. Witzig ist, dass die Pollen unterschiedlich gefärbt sind: es gibt grüne, gelbe und kleine weiße Pollenkörner. Man findet ihn in alten Bauerngärten, Teichrändern und feuchten Wiesen (ob er deshalb seinen Platz an unserer mit Wasser gefüllten Zinkwanne gewählt hat?). Die Blütezeit ist von der zweite Hälfte im Juni bis zur ersten Hälfte im September. Traditionell wurde der Blutweiderich als Heilmittel bei Durchfällen und der Ruhr verwendet. Desweiteren wurde er wegen seiner blutstillenden Eigenschaften zur Heilung von Wunden eingesetzt, ebenso in der Frauenheilkunde bei starken Monatsblutungen. Aufgrund seines hohen Gerbstoffgehalts wurde Blutweiderich auch zum Gerben von Leder verwendet. Holz und Seile wurden mit seinem Saft imprägniert, um Fäulnis im Wasser zu verhindern. Eine Kräuterexpertin vom NABU hat uns mal bei einer Exkursion erklärt, dass die Pflanzen immer an den richtigen Orten zu finden sind. Sie würden gerne dort sein, wo sie gebraucht werden. Ob der Blutweiderich zu uns gekommen ist, da mein Göttergatte auch gerne mit Leder (punzieren) arbeitet? Vielleicht soll ja jetzt auch noch das Gerben hinzu kommen.. wer weiß!!
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