Freitag, 22. Juli 2022

Donnerstag, 21. Juli 2022

Hirschkäfer


Mein Göttergatte und ich sind gemeinsam mit unserer hübschen Hündin Julie am Rande der Naturwaldzelle Niederkamp unterwegs. Die Naturwaldzelle ist zwar nur 8,2 ha groß und wurde aber schon 1978 unter Totalschutz gestellt. In der Naturwaldzelle ist ein zauberhafter über 180 Jahre alter Buchenwald erhalten geblieben, der zu seinem Schutz eingefriedet wurde. Studien haben ergeben, dass einige dieser altehrwürdigen Buchen über 40 Meter hoch sind und damit doppelt so hoch, wie in einem normalen Wirtschaftswald. Gesäumt wird dieser Buchenwald von jungen Birken, alten Ilex und noch älteren Eichen, die genau wie die Buchen bis zu ihrem Ende stehen und dann liegen bleiben dürfen. "Ich liebe diesen Wald!", zufrieden laufe ich zügig neben meinem Göttergatten her, "Besonders jetzt im Juli, wo noch nicht ganz soviele Bremsen unterwegs sind!". Mein Göttergatte nickt zustimmend: "Ich auch!". "Weißt du was jetzt toll wäre?", abwartend mache ich eine kleine Pause. "Nein, was denn?", mein Göttergatte sieht mich aufmerksam an. "Wenn wir heute einen Hirschkäfer sehen würden. Sie fliegen im Moment noch und vielleicht auch hier in der Naturzelle. Eichen-Totholz für die Larven gibt es genügend.", erkläre ich hoffnungsvoll. "Das stimmt und ein Hirschkäfer-Weibchen* haben wir bereits im letzten Jahr hier entdeckt!". erinnert sich mein Göttergatte. Ich nicke zustimmend und antworte nachdenklich: "Weißt du eigentlich, dass der Hirschkäfer mit seinem Geweih zu den größten und auffälligsten Käfern in Europa gehört? Doch leider steht der Hirschkäfer bereits auf der roten Liste und wird als stark gefährdet eingestuft. Es ist wirklich eine Schande, dass immer weniger Lebensräume für die Tiere vorhanden ist. Heute werden die meisten Bestände forstwirtschaftlich genutzt. Alte Eichen werden gefällt, das Holz wird verarbeitet und es fällt kein Totholz mehr an.". "Vielleicht haben wir ja Glück!", mein Göttergatte drückt meine Hand. Schweigend gehen wir weiter den schmalen Waldweg entlang, atmen die noch frische Morgenluft tief ein und genießen den Anblick der alten Bäume, die hier einfach ihr Leben aushauchen dürfen. Plötzlich bleibt mein Göttergatte stehen und ruft verdutzt: "Hier ist einer!". "Wie bitte?!", ich bleibe auch stehen und gucke dem Fingerzeig meines Mannes entlang. Tatsächlich! Ein wunderschönes Hirschkäfermännchen hält in seinem Lauf inne und lässt sich in Ruhe von uns betrachten. "Das kann doch gar nicht wahr sein!", ich lache freudig auf, "Gerade eben noch von gesprochen und schon ist ein Hirschkäfer da! Das ist ja wie ein Geschenk!". "Ja, das ist wirklich!", mein Göttergatte geht in die Knie um den wunderschön schillernden Hirschkäfer zu betrachten, "Der Käfer ist mit seinem Geweih wirklich etwas ganz besonders!". Dem kann ich nur schweigend und mit leuchtenden Augen zustimmen!!


(Wikipedia). Der Hirschkäfer (Lucanus cervus, von lateinisch lucanus ‚Waldbewohner‘ und cervus ‚Hirsch‘) ist ein Käfer aus der Familie der Schröter (Lucanidae). Er gehört zu den größten und auffälligsten Käfern in Europa. Seinen Namen erhielt der Hirschkäfer aufgrund der bei den Männchen geweihartig vergrößerten Mandibeln (Oberkiefer).


Der Hirschkäfer wird auch als Schröter, Hornschröter, Feuerschröter oder Donnergugi bezeichnet. Der Name Donnergugi geht auf den Beinamen Donar des Gottes Thor zurück. Die Art war bereits im Römischen Reich bekannt: Die Larven wurden als Delikatesse gegessen, die männlichen „Geweihe“ als Amulett getragen.

Der Hirschkäfer war das Insekt des Jahres 2012.




Noch mehr Infos zum Hirschkäfer vom NABU >hier<
Wer gerne einen Fund melden möchte, bitte hier:
hirschkaefer@NABU-Station.de


*Die Fotos des Hirschkäfer-Weibchen (ohne Geweih) sind vom Juli 2021, fast gleicher Fundort.
**Das Insekt des Jahres wird seit dem Jahr 1999 jährlich durch das von Holger Heinrich Dathe gegründete Kuratorium "Insekt des Jahres" des Senckenberg Deutschen Entomologischen Institutes in Müncheberg und der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig ausgerufen.


Verlinkt: *Natur-Donnerstag* von Elke

Sonntag, 17. Juli 2022

Gartenpavillon IV (oder "Biberschindeln")



"So! Nun sind wenigstens die Biberschwänze auf dem Dach noch bevor die angekündigte Hitzewelle mir die Lust am Werkeln nimmt!", mein Göttergatte sieht zufrieden mit sich aus. "Hihi, Biberschwänze.", mein Sohnemann grinst seinen Papa albern an und fügt gespielt ein "Die armen Biber!" hinzu. "Die Dachschindeln heißen nunmal so!", erklärt mein Göttergatte grinsend und nimmt sich sein altes Cap ab, um sich einbissel Kühlung zu verschaffen, "Da kann ich auch nichts dafür!".

Und wer es nun genau wissen möchte:

Die Dachziegelform Biberschwanz ist im 14. Jahrhundert in den Lehmgruben um Nürnberg herum entstanden. Weite Teile der Nürnberger Altstadt, unter anderem die Stadtmauer und die Nürnberger Burg, sind mit Ziegeln eingedeckt, welche die mittelalterlichen Formen dieser Ziegelart zeigen. Es dürfte sich um die ältesten Häuser in Deutschland handeln, die mit Ziegeln dieser Art eingedeckt sind. Der Biberschwanz ist ein flacher, an der Unterkante oft halbrund geformter Dachziegel. Seine Form erinnert insofern an den Schwanz (waidm.: die Kelle) des namensgebenden Tieres, als er in einer Rundung endet und in der Mitte durch einen leicht erhobenen Strich längs halbiert ist. Nahe der oberen Kante besitzt der Biberschwanz einen Vorsprung (die Nase), mit dem er an der Dachlatte eingehängt wird.

Unsere "Biberschwänze" sind allerdings nur schwarze Bitumenschindeln.




Verlinkt mit: "Sommerglück"

Freitag, 15. Juli 2022

Mehr Platz für Falter 2022


Das neue Projekt "Mehr Platz für Falter – Jetzt wird´s bunt!" vom 15.06.-15.07.2022 ist das Nachfolgeprojekt von "Zeit der Schmetterlinge" und wird durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW (MULNV) gefördert. Wie bereits in den letzten Jahren sind auch im neuen Projekt alle Bürger Nordrhein-Westfalens zum Mitmachen aufgerufen. Mit der Mitmach-Aktion will der NABU auch in diesem Jahr herausfinden, wie viele Schmetterlingsarten noch in Stadt und Land unterwegs sind. Denn wer genauer hingeschaut hat, konnte schon in den Vorjahren bemerken, dass auch viele Schmetterlingsarten seltener geworden sind. Das Sterben unserer heimischen Insektenfauna ist dramatisch. Um unseren Beitrag zu leisten und mit auf dieses Artensterben aufmerksam zu machen, begaben wir uns diesmal über mehrere Tage wieder auf die Pirsch. Wir haben gezielt unseren Lavendel, den Sommerflieder, die Samt-Hortensie, den Blut-Weiderich und unsere regionale Wildpflanzenecke bei Sonne, Wind und sommerlichen Temperaturen von durchschnittlich 21°C Grad beobachtet. In unserem Garten wurden wir von folgende Falter besucht: 25 Tagpfauenaugen, 1 Distelfalter, 1 Ochsenauge, 6 kleine Kohlweißlinge, 4 Faulbaumbläulinge (Hausbegrünung), 1 Admiral, 1 Waldbrettspiel (hinten im ehemaligen Wäldchen), 1 Braun-Dickkopffalter (Distel), 1 Schwalbenschwanz (überfliegend) und 1 kleiner Fuchs. Besonders gefreut haben wir uns auch über die zahlreichen Hummeln, Wildbienen und Honigbienen, die genau wie die Schmetterlinge unsere zu schätzen wußten. Auch die Hornisse beim Hühnerhaus finden wir beachtenswert. (Beobachtungszeitraum: 14 Tage)

Habt Ihr Lust bekommen mitzumachen? Dann los!! Eure Ergebnisse könnt Ihr bis zum 22.07.2022 >hier< online melden. Und wer noch Zähl-Hilfe braucht, der kann >hier< mal schauen.


Viel Spaß beim Zählen!


Verlinkt mit: "Sommerglück", *Natur-Donnerstag*

Mittwoch, 13. Juli 2022

Papa 🖤


Ach, Papa.
Dich zu verlieren war unsagbar schwer,
dich zu vermissen noch viel mehr.
🖤

1. Jahresgedenken

Sonntag, 10. Juli 2022

Die Insektenstation am Hühnerhaus (oder "Hornissen!")



Heute nehme ich Euch wieder einmal in unseren hinteren Gartenbereich mit. Dort wo kurz vor dem ehemaligen Wäldchen unsere Hühner leben. Habt Ihr Lust? Dann kommt doch mit. Ihr wundert Euch warum die Hühner im Aussengehege sind? Heute Nachmittag war wieder der Hühnerhabicht unterwegs, da sind sie im gesicherten Bereich besser aufgehoben. Ist das heute Abend nicht ein herrliches Licht? Ich liebe es wie sich die Sonnenstrahlen abends durch das dichte Laub des Walnussbaumes stehlen. Herrlich romantisch, nicht wahr?! Überhaupt mag ich den Bereich rund um das Hühnerhaus. Auch wenn auf unserer Wildpflanzenwiese im Moment noch das geschlagene Holz liegt, konnten sich doch einige Pflanzen rund um den Staketenzaun retten. Kamille, Mohnblumen, Gewöhnlicher Natternkopf, Wilde Möhre, Rainfarn und Schafgarbe bieten den Insekten hier ein reichgefülltes Buffet. Nur im Moment sieht es für die Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Wildbienen und Co. etwas mau aus. Die Kamille und der Mohn sind verblüht und die Wilde Möhre und der Rainfarn brauchen noch etwas Zeit bis zur Blüte. Auch ist es hier im hinteren Gartenbereich viel zu trocken, denn es fehlt eine natürliche Wasserstelle. Deshalb habe ich auf einem Stamm-Stück unserer gefällten Kiefer die Insektenstation von Denk >hier< aufgestellt, denn sie ist Tränke und Futterstation in einem. Ist sie nicht hübsch? Den mitgelieferten Schwamm in der Mitte habe ich übrigens in Werners Spezialsirup* als Nektarersatz getränkt und die umlaufende Rinne mit frischen Brunnenwasser gefüllt. Wollt Ihr Euch das mal anschauen? Ooh.. aber vorsichtig! Wir sind nicht alleine. Eine große Hornisse labt sich gerade an dem Sirup. Wusstet Ihr, dass ausgewachsene Hornissen sich fast ausschließlich von Nektar ernähren, während sie ihren Nachwuchs mit anderen Fluginsekten füttern? Ein starkes Hornissenvolk erbeutet pro Tag bis zu einem halben Kilo Insekten. Das ist in etwa so viel wie fünf Meisenfamilien verbrauchen. Eine Menge, oder?! Ich hoffe, dass unser Naturgarten so viel Futter zu bieten hat, denn die Hornissen sind ja nicht die einzigen Insektenfresser hier bei uns. Wo in unserem Garten die Hornissen leben, habe ich noch nicht herausgefunden. Aber da sie Totholz und alte Bäume für ihren Nestbau bevorzugen, bin ich mir sicher, dass sie hinten im ehemaligen Wäldchen leben.




*Werners Spezialsirup

Werner Wollandt aus Coburg ist Imker und stellt zur Herbstfütterung seiner Bienen ein spezielles Sirup her: er kocht eine Tasse Kamillentee mit zwei Teebeuteln und rührt 1/3 der Wassermenge Zucker ein. Fertig ist Werners Spezialsirup, das nicht nur Bienen gut schmeckt.


Insektenstation von Denk: >hier<
Projekt "Insektenfreude" vom NABU: >hier<


Verlinkt: *Natur-Donnerstag* von Elke, "Mein Freund der Baum" von Astrid, "Sommerglück" von Loretta & Wolfgang



Die wilde Vogel-Kirsche (Baum des Jahres 2010) und den Walnussbaum (Baum des Jahres 2008) schicke ich mit einen lieben Gruß zu Astrid, auch wenn man auf den Bildern nur das Laub sehen kann und nicht den Baum in Gänze. 
Ich hoffe das in Ordnung, liebe Astrid ;)


Dieser Post entstand mit freundlicher Unterstützung der 
Firma Denk Keramische Werkstätten e.K..

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