Freitag, 29. Juni 2018

Von frühen Vogelbeeren und gerahmten Kinderzeichnungen


Guten Morgen, meine Lieben! Wie schön, dass Ihr da seid. Möchtet Ihr auch etwas trinken? Es muss auch kein heißer Tee oder Kaffee sein, wenn Ihr lieber etwas Kühleres haben wollt, könnte ich das gut verstehen. Es ist wirklich Sommer, nicht wahr?! Und wenn man der alten Bauernregel glauben will, wird es die nächsten sieben Wochen so bleiben, denn am Donnerstag war Siebenschläfertag. Auch meine Wetter-App zeigt nur große gelbe Sonnen. Sommerfeeling pur! Wundert Ihr Euch eigentlich nicht, dass bei mir schon Vogelbeeren in der Vase stehen? Also ich finde das einfach unglaublich. Es ist noch Juni und die Beeren der Eberesche leuchten schon rot an den Bäumen. So früh waren die Vogelbeeren noch nie dran, da sind sich meine Freundin Astrid und ich uns einig. Wie ist das denn bei Euch in der Gegend? Leuchten sie da auch schon? Bei meinen Aufnahmen ist mir wieder das Bild meines Sohnemannes ins Auge gefallen. Mögt Ihr Kinderzeichnungen und -bilder eigentlich auch so gerne wie ich?! Ein paar Werke meiner Söhne habe ich sogar eingerahmt und aufgehangen. Das Bild im Hintergrund hat übrigens sogar einen Namen. Es heißt "Die drei heiligen Könige" und ich liebe es. Soll ich Euch mal was verraten? Ich mag es gar nicht laut aussprechen, aus Angst es könnte nicht wahr werden, aber wir haben das ganze Wochenende nichts geplant. Ist das nicht toll?! Allerdings lockt mich einbissel das Wollfest auf dem Hilshof, da heißt es auch wie im letzten Jahr und im Jahr davor: "Der Drache spinnt!". Mal schauen, ob ich meine Männer dazu animieren kann. So, meine Lieben. Das war's für heute. Ich muss meine Wäsche auf die Leine hängen.

Ich wünsche Euch ein sommerleichtes Wochenende.
Herzlichst, Nicole

Dienstag, 26. Juni 2018

Die Sache mit dem Plastik


Mit großen Augen sitzen mein Göttergatte und ich vor dem Fernseher und sehen uns die Plastikteppiche an, die in Größe ganzer Kontinente im Nordpazifik treiben. Aufmerksam hören wir zu und erfahren, dass das Dilemma schon hier bei uns am Rhein anfängt. Mikroplastik (das sind so winzig kleine Teilchen, dass sie in jeden Organismus eindringen können) ist sogar bereits in unserem Grundwasser zu finden und lässt sich von den Klärwerken nicht mehr herausfiltern. "Wir müssen etwas ändern!", sage ich laut zu meinem Göttergatten und meine es auch. Doch das wird kein leichtes Unterfangen. Denn wenn ich ehrlich bin, sehe ich bei uns im Haus immer noch überall Plastik und dass, wo wir doch schon seit Jahren unseren ökologischen Fussabdruck (bitte lesen!) verkleinern und Plastik vermeiden wollen. Im Badezimmer liegt meine Bio-Kosmetik, eingehüllt in Plastik. In der Küche das Vollwert-Müsli, welches ich im Bio-Laden kaufe, verpackt in Plastik. Das Bio-Gemüse vom konventionellen Supermarkt, verschweißt in Plastik. Die leckere fair gehandelte Bitter-Schokolade, verpackt in Plastik und zum krönenden Abschluss tritt man im Kinderzimmer zuweilen auf kleine Plastik-Bausteine. Mit ganz schlechtem Gewissen, ja fast schon heimlich, schleppen mein Göttergatte und ich mindestens einmal die Woche einen vollgestopften Müllsack voller Plastik zur gelben Tonne. So geht das nicht weiter - wir müssen umdenken! Und zwar sofort! Und Ihr? Wie groß ist Euer ökologischer Fußabdruck? Verzichtet Ihr auf Plastik?

Freitag, 22. Juni 2018

Midsommar Afton


Der längste Tag und die kürzeste Nacht im Jahr liegen nun hinter uns. Gestern war Mittsommer. Doch ist es der Freitagabend und der Samstag, den man in Schweden gemeinsam mit Freunden und Familie feiert. Auch wir wollen gleich die sommerliche Leichtigkeit in unserem Heim willkommen heißen und dass, obwohl mit dem Sommeranfang viel kühlere Temperaturen und Regenschauern einhergegangen sind. Mein Sohnemann und ich haben deshalb von unserem heutigen Streifzug durch die Natur einen üppigen Strauß Kamille mitgebracht, der unseren alten Esszimmertisch aufhübschen soll. Ein schlichter Salat mit Essig, Oel und Schnittlauch steht schon bereit, genau wie das warme duftende Landbrot. Gekühltes Limettenwasser mit frischer Minze soll unseren Durst löschen und erste rote Tomaten geben dem eingedeckten Tisch einen fast schon bäuerlichen Charme. Im Ofen nebenan in der Küche brutzeln noch "Hasselbackpotatis" vor sich hin und nicht mehr lange, dann werde ich meine Lieben zu Tisch rufen. Vorfreude und der tiefe Wunsch Danke zu sagen erfüllen mein Herz.

"Trevlig Midsommar!"


Sonntag, 17. Juni 2018

Glühwürmchen


"Sollen wir los? Es ist dunkel genug.", meine Freundin blickt mit einem geheimnisvollen Lächeln in die Runde. 13 kleine und große Freunde nicken erwartungsvoll. "Am besten gehen wir zuerst durch den Wald, am Bach entlang und dann zur großen Wiese.", meine Freundin leint ihren großen Familien-Hund an und plant wissend. Voller Vorfreude laufen die drei Jüngsten voran und ihr Lachen ist bestimmt in der ganzen Nachbarschaft zu hören. Mein Großer folgt ihnen gemeinsam mit meiner Herzenstochter und seinem besten Freund und wir Erwachsenen bilden das Schlusslicht. Dunkel ist es und wie eine schmale Sichel hängt der Mond über den hohen Bäumen. Es scheint eine wunderbare laue Juni-Nacht zu werden. Noch bevor wir am Waldrand ankommen ist das Staunen der Jüngsten zu hören: "Da sind schon welche. Guckt mal!". Und tatsächlich, überall am lichten Waldrand leuchten wie winzigkleine Laternen einzelne Glühwürmchen. Mein Herz hüpft vor Freude und mir ist, als ob ich in ein verzaubertes Märchenreich eintreten würde. "Ist das nicht zauberhaft?", flüstere ich leise lachend meinem Großen zu und blicke anschließend in das hübsche Gesicht meiner Herzenstochter. Beide nicken ebenfalls glückselig. Wie kleine Funken glimmen die kleinen gelbgrünen Lichter durch die Nacht und begleiten unsere Nachtwanderung. "Warte nur, bis wir zur Wiese kommen.", verspricht meine Freundin mir leise und für einen kurzen Moment gehen wir Arm in Arm den schmalen Weg am Bach entlang, "Du wirst staunen! Gestern waren dort Hunderte!". Immer wenn ein neues Glühwürmchen aufflimmert ist das leise Rufen der Kinder zu hören und selbst im Dunklen sieht man, dass sie versuchen die schnellen Leuchtkäfer zu fangen. "Ich habe eines! Es ist einfach in meine Hand geflogen!", meine Herzenstochter jubelt leise auf und schon stehen alle Freunde neugierig um sie herum. Viele Blitzlichter erhellen nun die Nacht, doch dauert der Moment nicht lang und das Glühwürmchen begibt sich weiter auf die Suche nach einem passenden Partner. Schon von weitem ist die Wiese, unser eigentliches Ziel, zu erkennen. Hüfthoch stehen die blonden Ähren und wiegen sich im kühler werdenden Nachtwind und nur ein schmaler Trampelpfad führt durch die dichten Gräser. Unerwartet schiebt sich die warme Hand meines Sohnemannes in die meinige und der Atem meines Göttergatten streift mein Ohr. Für einen Augenblick genießen wir gemeinsam den Anblick, der sich uns bietet. Auf der Wiese leuchten großzügig verteilt Hunderte von Glühwürmchen. Einfach wunderschön. Ich blicke mich um und sehe mein Schneiderlein Hand in Hand mit ihrem Kleinen. Auch ihre Augen leuchten vor Freude. Der Patenonkel meines Großen lässt gerade seinen Familien-Hund von der Leine und unterhält sich leise lächelnd mit dem Patenonkel unseres Jüngsten. Nur Herr Schneiderlein und meine Freundin mit ihren beiden Söhnen sind nicht in meinem Blickfeld, die Dunkelheit scheint sie verschluckt zu haben. Endlich frei, stoben Julie und der Familien-Hund hintereinander weg den schmalen Pfad entlang und wir alle folgen ihnen im Gänsemarsch. Das noch warme Gras kitzelt mich an den Armen und um mich herum tanzen die Glühwürmchen - was für eine herrliche Sommernacht!

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Die Fotos sind mir freundlicherweise von meinen Freunden zur Verfügung gestellt worden, denn mit meiner ollen Kamera kann man keine Nachtaufnahmen machen. Herzlichen Dank, meine Lieben!

Freitag, 15. Juni 2018

Eine Reihe Erdbeeren bitte


Die Sonne scheint satt vom Juni-Himmel herab und die Singvögel zwitschern ihr Nestlied. Jetzt ist es Zeit im Garten die roten Walderdbeeren zu sammeln. Warm und klein wiegen sie in der Hand fast nichts, doch wenn man sie in den Mund steckt und ihre zuckersüße Reife kostet, schmeckt man die herrlichen Tage des Frühsommers. Schnell pflücken wir uns einen Grasstengel ab, um die empfindlichen Früchte wie Perlen hintereinanderweg aufzureihen, denn gleich gibt es eine Tasse Milch und eine Reihe Erdbeeren dazu. Eine süßere Pause gibt es wohl nicht. 

Dienstag, 12. Juni 2018

Stressball



"Mama, ich werde noch verrückt! Jetzt schreiben wir morgen schon wieder einen Mathetest!", mein Sohnemann sieht mich genervt an, "Es sind nur noch so wenige Wochen bis zu den Sommerferien, können die Lehrer da nicht einfach mal mit ihren Tests aufhören?!". Ich schüttele bedauernd den Kopf und erwidere: "Nein, leider nicht. Denn gerade weil noch so wenig Schulzeit ist, müssen sie jetzt in die Puschen kommen!". "Das neeervt!", mein Sohnemann stöhnt lauf auf und knickt dabei sein langes Lineal fast durch. "Ich habe da eine Idee!", auffordernd blicke ich meinen Sohnemann an, "Was hältst du davon, wenn du jetzt eine Pause machst und wir gemeinsam einen Stressball selber machen. Wir füllen einfach einen Luftballon mit Sand und damit nichts kaputt geht, ziehen wir noch einen zweiten drüber.". Mein Sohnemann nickt und schon suchen wir alle Materialien zusammen.