Donnerstag, 19. November 2020

Damwild im Nebelwald


Dichte Nebelschwaden drängen sich durch die engstehenden Bäume und lassen den vor uns liegenden schmalen Waldweg mystisch erscheinen. Noch ist an diesem feuchten Morgen niemand im Wald unterwegs, sogar die Krähen schweigen und auch unsere eigenen Schritte werden durch das herabgefallene Laub gedämpft. Eine nahezu greifbare Stille hat sich über den herbstlichen Wald gesenkt. Julie, unsere hübsche Hündin, stöbert aufgeregt im Unterholz herum. Dann und wann hebt sie ihren Kopf und hält ihre Nase in die nebelschwere Luft. Sie scheint zu ahnen, dass wir gleich ein kleines Abenteuer erleben. Plötzlich bleibt Julie abrupt stehen und spitzt ihre Fledermausohren. Verwundert schaue ich unsere Hündin an, doch dann sehen wir es auch - ein Rudel Damwild steht äsend unter einer alten Buche und wühlt nach Bucheckern. Was für ein magischer Moment.



Dienstag, 17. November 2020

Mooshäubchen (oder "Ein weihnachtlicher Gartenschmuck!")

 

Geht es Euch manchmal auch so? Ihr geht durch den Wald und seid, wenn Ihr wieder nach Hause kommt, voller Ideen? Mir ging es jedenfalls so als ich den kleinen bemoosten Baumstumpf sah. Da ich noch ein Rost-Spray vom letzten Jahr zu Hause hatte, war die Idee schnell umgesetzt. Zuerst habe ich ein paar alte Metall-Glöckchen (sie waren vorher weihnachtlich rot und grün) und eine leere Konservendose (Weiße Bohnen) mit dem Rost-Spray angesprüht und gut trocknen lassen. Dann habe ich die Glöckchen mit einem dicken Gartengarn an der Konservendose befestigt, einen kurzen Lärchenzweig und einen kleinen Kiefernzweig eingebunden und einen verwurzelten Moos-Topf (Gärtnerei) in die Dose gestellt. Fertig ist mein natürlicher weihnachtlicher Gartenschmuck. Und wie findet Ihr mein Mooshäubchen?

Macht es Euch schön natürlich, Nicole

Donnerstag, 12. November 2020

Sanfte Novemberfarben


Es ist November. Die Farben werden sanfter und die Luft feuchter. Nicht mehr lange und die leicht verwaschenen Blätter und Blumen verschwinden ganz aus unserem Garten. Dann heißt es wohl Abschiednehmen von der Leichtigkeit des Sommers und dem bunten Treiben des Herbstes. Es wird wohl ein besonderer, ein gedämpfter November. Nicht nur in den Farben und im Garten, sondern auch im Umgang miteinander. Machen wir das beste daraus. Passt auf Euch auf!



So wie das letzte Grün in Farbentiegeln 
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,
hinter den Blütendolden, die ein Blau
nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.

Sie spiegeln es verweint und ungenau,
als wollten sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau;

Verwaschenes wie an einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragnes, dem nichts mehr geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.

Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.


(Rainer Maria Rilke)


Verlinkt mit: "Gartenglück", *Natur-Donnerstag*

Sonntag, 8. November 2020

Rabimmel, rabammel, rabumm


Ihr habt es sicherlich schon mitbekommen, die Fackel-Umzüge mit Pferd und Laternen zu Ehren des heiligen Sankt Martin, dem römischen und vor allem barmherzigen Soldaten, wurden leider abgesagt. Das heimeligste aller Brauchtumsfeste, welches übrigens seit 2018 ein immaterielles Kulturerbe des Landes NRW ist und hier bei uns am linken Niederrhein eine ganz besondere Tradition hat, findet nicht wie gewohnt statt. Doch wollen wir Niederrheiner uns das leuchtende Sankt-Martin-Fest, in dem es um Werte wie Mitgefühl, Barmherzigkeit und Nächstenliebe geht, nicht ganz nehmen lassen und so wurde in diesem Jahr eine ganz wunderbare Aktion ins Leben gerufen: #laternenfenster (welches zufälligerweise hier bei uns im "Hause Frieda" schon seit Kindergartentagen Tradition hat und von uns allen geliebt wird).  Die fröhlichen Laternen in den Fenstern sollen Kinderaugen bei einem abendlichen Spaziergang zum Strahlen bringen und den Kindern selber die Möglichkeit geben ihre eigenen selbstgebastelten Laternen zu präsentieren. Vor allem aber sollen die bunten und lichtvollen Laternen-Fenster in diesen schwierigen Zeiten ganz im Sinne des Heiligen Sankt Martin Hoffnung schenken. 

Gemeinsam schaffen wir das!
Herzlichst, Nicole.


1.
Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben Leuchten die Sterne und unten leuchten wir.
Mein Licht ist schön, könnt ihr es sehn? Rabimmel, rabammel, rabumm.

2.
Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben Leuchten die Sterne und unten leuchten wir.
Ich trag mein Licht, ich fürcht mich nicht. Rabimmel, rabammel, rabumm.

3.
Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben Leuchten die Sterne und unten leuchten wir.
Der Martinsmann, der zieht voran. Rabimmel, rabammel, rabumm.

4.
Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben Leuchten die Sterne und unten leuchten wir.
Laternenlicht, verlösch mir nicht. Rabimmel, rabammel, rabumm.

5.
Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben Leuchten die Sterne und unten leuchten wir.
Wie schön das klingt, wenn jeder singt! Rabimmel, rabammel, rabumm.

6.
Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben Leuchten die Sterne und unten leuchten wir.
Mein Licht ist aus, ich geh nach Haus. Rabimmel, rabammel, rabumm.

(Lied von Sebastian Riedl)



Verlinkt mit: 

Freitag, 6. November 2020

Gänseglück zur Martinszeit


Guten Morgen, meine Lieben! Wie schön, dass Ihr da seid. Setzt Euch doch zu mir, dann bekommt Ihr auch ein Sankt-Martin-Vollkorntoast mit Frischkäse und einen starken "Breakfirst-Tea". Meine Jungs lieben diese kleinen, appetitlichen Gänse in der Zeit rund um das Martinsfest. Da bedarf es keinen opulenten Gänsebraten. Apropos.. habt Ihr gerade die hübschen ungarischen Lockengänse gesehen? Nein, keine Angst. Sie kommen auf gar keinen Fall in den Bräter. Sie gehören einer lieben Freundin und ab und an darf ich sie hüten. Mittlerweile kennen sie mich schon und ich habe den Eindruck sie mögen mich. Sogar die Leitgans faucht nur ganz am Anfang. Okay, okay - ich geb's auch zu, ich habe immer eine Leckerei mit dabei. Aber genug geplaudert.. lach! Wie war denn Eure Woche? Seid Ihr gut durch die erste Lockdown-Woche gekommen? Ehrlich gesagt, wir nicht. Mein Sohnemann wurde von der Schule nach Hause und in Quarantäne geschickt. Warum fragt Ihr Euch? Tja, in der Jahrgangsstufe 12 hat es einen positiven Fall gegeben und die ganze Stufe inklusive Lehrer musste deshalb in Quarantäne. Auf Grund des Lehrermangels wurden deshalb Kurse in der Stufe 9 zusammengelegt. Leider gab es dann aber auch hier einen positiven Fall und schon wurden wieder mehrere Klassen gleichzeitig vom Frontalunterricht ausgeschlossen. Muss es wirklich so weit kommen, frage ich mich? Wo bleibt denn da ein vernünftiges Konzept, dass zugleich unsere Kinder und das System schützt, liebe Frau Gebauer?! Waren sechs Wochen Sommerferien nicht Zeit genug um eines zu erarbeiten? Es scheint unserer Ministerin für Schule und Bildung alles egal zu sein. Aber genug gemeckert! Wir warten jetzt erstmal das Testergebnis meines Sohnes ab. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich beunruhigt. Was für schlimme Zeiten. Natürlich waren in dieser Woche meine Gedanken auch bei den Menschen in Wien. So schrecklich traurig!   

Take care, Nicole



Nachtrag am Samstag, den 07.11.2020

Eure guten Wünsche und Euer Daumendrücken haben geholfen!
Der Test ist negativ.. juchuuu!

Dankeschön, Ihr Lieben!