













Die warme Septembersonne taucht den Garten in ein zartes Abendlicht. Mein Göttergatte steht im Hof und hält abschätzend einen alten, schon verblichenen Ast in seiner Hand. Prüfend klopft er den Ast in seine andere Hand. "Ich glaube, den kann ich gut spalten!". "Spalten?", überrascht schaue ich meinen Göttergatten an. "Hmm!", mein Göttergatte nickt abwesend, "Du hattest mir doch vor ein paar Tagen von so einer hübschen Idee erzählt. Ich glaube, dass ist das richtige Holz dafür.". Kurzentschlossen holt er sein Handbeil aus dem Schuppen und befreit es von seiner ledernen Scheide, die mein Göttergatte vor einigen Jahren selbst designed und ausgearbeitet hat. Ein kurzer gezielter Schlag und der alte Ast ist in zwei Hälften geteilt. Jetzt ahne ich was es werden soll: "Soll ich schon mal ein paar hübsche Stengel suchen?". Mein Göttergatte nickt zustimmend und bohrt mit einem Akubohrer fünf unscheinbare Löcher in die runde Seite. Aufmerksam laufe ich nun durch den sonnendurchflutenden Garten und genieße das wunderbare Licht. Schnell werde ich fündig. Hier eine verblichene Gras-Rispe, dort ein kleines Ästchen Silberblatt, ein verblühter Rest eines Doldenblüters, eine hübsche Getreideähre und eine noch nicht verblühte Lavendelblüte aus dem Vorgarten. "Bitte schön!", vorsichtig lege ich meine hauchzarten Gartenschätze auf den Tisch. "Danke schön!", mit geschulten Blick kürzt mein Göttergatte nun die filigranen Fundstücke ein und steckt jedes für sich in ein vorgebohrtes Loch. "So, es ist fertig!", mein Göttergatte lächelt mich liebevoll an, "Jetzt haben wir ein kleines bißchen den Spätsommer eingefangen.". Ich nicke gerührt und gebe meinem Göttergatten zum Dank einen dicken Schmatzer.
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